Wirtschaft

"Sichere" Anlagen bergen Risiken Vorsicht bei Anleihen, Gold und Immobilen

Trügerischer Glanz: Gold bietet keineswegs in jeder Krise eine sichere Anlagealternative.

Trügerischer Glanz: Gold bietet keineswegs in jeder Krise eine sichere Anlagealternative.

(Foto: picture alliance / dpa)

Safety first – deutsche Anleger legen viel Wert auf Sicherheit. Doch ausgerechnet die Investments, die krisenfest sein sollten, sind es nicht. Aktien schneiden am besten ab.

Gründe, um auf Nummer sicher zu gehen, gibt es genug: Ein unberechenbarer Donald Trump an der Spitze der USA, ein verwirrt wirkender Kim Jong Un möglicherweise am Auslöser von Atomraketen in Nordkorea oder eine verunsicherte Theresa May in London, die für die Brexit-Verhandlungen Großbritanniens mit der EU verantwortlich ist. Doch erstens hat Sicherheit ihren Preis und zweitens bergen gerade die vermeintlich krisenfesten Anlagen auch erhebliche Gefahren.

Bislang galten Lebensversicherungen zwar als langweilig, aber als sicher. Das sind sie mitnichten. Die Versicherer legen einen Großteil der Mittel in Staatsanleihen an - auch weil Regularien sie dazu zwingen. Die Benchmark, also deutsche Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit, werfen derzeit 0,6 Prozent Zinsen ab. Bei einer Inflationsrate von zuletzt 1,6 Prozent bedeutet dies netto einen Vermögensverlust von einem Prozent pro Jahr. Die Kosten der Versicherer sind da noch nicht einmal berücksichtigt. Da müssen die Aktienmärkte schon sehr gut laufen, damit die hier wesentlich geringeren investierten Mittel die vorprogrammierten Verluste an den Rentenmärkten ausgleichen.

Bei soliden Staatsanleihen ist - wie bereits erwähnt - nur der absehbare Vermögensverlust sicher. Bei Bonds von Ländern wie Spanien, Portugal, Italien oder Griechenland, die etwas höher rentieren, bestehen Ausfallrisiken. Deshalb müssen die emittierenden Länder auch höhere Risikoaufschläge, sprich Zinsen zahlen. Außerdem gibt es signifikante Zinsänderungsrisiken. Sollten die Zinsen bei Bundesanleihen mit zehnjähriger Restlaufzeit wieder einmal auf drei Prozent steigen, was früher völlig normal war, würde das Kursverluste von rund 25 Prozent bedeuten. Unter Sicherheit verstehen die meisten Anleger eigentlich etwas anderes.

Von wegen Krisenmetall

Gold gilt als Absicherung par excellence. Kommt es zu einer Krise, steigt das Edelmetall reflexartig - so zumindest die gängige Meinung. Das stimmt manchmal, aber beileibe nicht immer. Als die Lehman-Pleite die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise auslöste, verlor der Goldpreis rund 20 Prozent. Und was macht der Kurs heute? Der Goldpreis dümpelt seit Monaten zwischen 1200 und 1300 US-Dollar vor sich hin - trotz Trump, Kim, May und der ganzen anderen Krisen wie den Kriege im Nahen Osten oder des Konflikts in der Ukraine.

Mark-Uwe Falkenhain verfügt über insgesamt 30 Jahre Berufserfahrung bei der Beratung vermögender Privat- und Geschäftskunden. Nach verschiedenen Stationen bei deutschen und internationalen Großbanken ist er bei Geneon seit zehn Jahren als Vorstand tätig.

Mark-Uwe Falkenhain verfügt über insgesamt 30 Jahre Berufserfahrung bei der Beratung vermögender Privat- und Geschäftskunden. Nach verschiedenen Stationen bei deutschen und internationalen Großbanken ist er bei Geneon seit zehn Jahren als Vorstand tätig.

Aber Betongold ist doch wenigstens sicher, oder? Keineswegs. Hier gibt es zwei wichtige Faktoren, die die Party in Zukunft verderben könnten: Erstens die demographische Entwicklung, die in den vergangenen zwei Jahren durch den ungewöhnlich großen Zuzug von Ausländern überdeckt wurde. Künftig wird die Bevölkerungszahl in Deutschland aber wahrscheinlich wieder sinken. Dann drohen fallende Mieten und Leerstand. Zweitens können und werden die Zinsen irgendwann wieder steigen. Höhere Finanzierungskosten machen jede Renditerechnung zunichte. Außerdem drohen dann die Immobilienpreise wieder zu fallen.

Bleiben Aktien - die gelten aufgrund ihrer höheren Schwankungen eigentlich als risikoreich. Das ist grundsätzlich auch richtig. Dabei wird jedoch übersehen, dass höhere Volatilitäten auch immer Chancen bedeuten, bei Aktien günstige Einstandspreise zu erzielen. Außerdem kann ein professioneller Vermögensverwalter die Schwankungen durch verschiedene Instrumente reduzieren und der persönlichen Situation des Anlegers anpassen.

Dax kann auf 15.000 Punkte steigen

Schließlich erzielen Aktien unter allen Vermögensklassen langfristig betrachtet die höchsten Renditen - rund sieben bis acht Prozent pro Jahr. So könnte der Dax seine Rally weiter fortsetzen und noch auf 15.000 Punkte steigen - warum nicht? Denn es mangelt an vernünftigen Alternativen: Immobilien sind in Ballungsgebieten mittlerweile rund doppelt so hoch bewertet wie noch vor einigen Jahren. Bei Anleihen sieht es ähnlich aus.

Die Aktienbewertungen im Dax liegen dagegen derzeit beim 14-fachen der Jahresergebnisse der Unternehmen. Das ist ein Wert, der auch in der Vergangenheit bezahlt wurde. Jetzt fangen auch noch die Unternehmensgewinne an zu steigen. Im ersten Quartal 2017 haben die 500 größten Firmen in Europa 35 Prozent mehr verdient als ein Jahr zuvor. Da sind nicht einmal steigende Bewertungen nötig, damit die Kurse weiter zulegen. Auch wenn es gerade deutschen Anlegern seltsam vorkommt: Aktien sind langfristig betrachtet die beste und vor allem die sicherste Anlage.

Disclaimer

Diese Publikation dient nur zu Informationszwecken und zur Nutzung durch den Empfänger. Sie stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung seitens oder im Auftrag der Geneon Vermögensmanagement AG zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Investmentfonds dar. Die in der vorliegenden Publikation enthaltenen Informationen wurden aus Quellen zusammengetragen, die als zuverlässig gelten. Die Geneon Vermögensmanagement AG gibt jedoch keine Gewähr hinsichtlich deren Zuverlässigkeit und Vollständigkeit und lehnt jede Haftung für Verluste ab, die sich aus der Verwendung dieser Information ergeben. www.geneon-vermoegen.de

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen