Ratgeber

Cash für Bares Kostet Geldabheben bald Geld?

Gebühren für Bargeld sind keine Utopie mehr.

Gebühren für Bargeld sind keine Utopie mehr.

Das kostenlose Girokonto ist ein Auslaufmodell. Ein Geldinstitut nach dem anderen erhebt oder erhöht Gebühren. Doch damit nicht genug: Wenn es nach Meinung von Experten geht, kostet auch das Geldabheben bald etwas, sogar bei der eigenen Bank.

Keine guten Nachrichten für Girokontoinhaber - nahezu überall steigen die Gebühren für die im Alltag unentbehrliche Bankverbindung. Mitunter sogar massiv. Ob Sparkasse oder Postbank: Für die Geldhäuser wird es durch die Niedrigzins- beziehungsweise Strafzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) immer schwieriger, Geld teurer zu verleihen, als sie es selbst geliehen bekommen. Und dadurch, dass dem Kunden höhere Gebühren aufgebrummt werden, soll das Dilemma kompensiert werden.

Behalfen sich die Banken bisher damit, die Kontoführungsgebühren zu erhöhen oder überhaupt wieder einzuführen, sehen Experten in nicht allzu ferner Zukunft eine Ausweitung der Maßnahmen, um an Geld zu kommen. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, soll künftig auch beim Geldabheben hingelangt werden. Egal, ob Geld am Schalter oder vom Automaten bezogen wird, "eine kostenlose Bargeldversorgung wird es künftig wohl nicht mehr geben", ist sich der Bankprofessor Dirk Schiereck von der Technischen Universität Darmstadt sicher. "Verbraucher müssen am Schalter für Bargeld zahlen. Bei der Nutzung von bankeigenen Geldautomaten wird schon in ein, zwei Jahren ein Entgelt fällig werden."

Eine Prognose, die n-tv.de Gastautor und Gründer der FMH-Finanzberatung Max Herbst teilt: "Bei den Filialbanken wird es eine monatliche Gebühr geben. Buchungen wie beispielsweise Überweisungen, Bargeldversorgung oder Daueraufträge werden etwas kosten." Außerdem erinnert er daran, dass es noch gar nicht so lange her ist, als es für die Deutschen normal war, eine monatliche Kontoführungsgebühr zu bezahlen. Erst vor 20 Jahren haben die ersten Banken ein Girokonto ohne Kontoführungsgebühr und Überweisungskosten angeboten, darunter das Gehaltskonto der damaligen BfG Bank sowie einiger Sparda-Banken. Die Motivation der Pioniere war dabei klar: Sie wollten den Filialbanken mit kostenpflichtigen Angeboten die Kunden abjagen. Mit Erfolg. Nach und nach zogen nahezu alle Banken nach. Doch diese Zeiten sind ersteinmal vorbei. 

Was alternative Banken interessant macht. Lange waren diese die einzigen, die Kontoführungsgebühren von ihren Kunden verlangten. Den Verbrauchern waren für diesen Preis nachhaltig-ökologische und sozial-ethische Investments der Bank garantiert. Doch vielen war ein Konto trotz entsprechender Gesinnung dennoch zu teuer. Mit der neuen Gebührenoffensive der traditionellen Banken könnten sich das bald ändern.

So klappt der Kontowechsel

Quelle: ntv.de, awi

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