Wirtschaft

So sichern sich Anleger ab Kommt jetzt der Trump-Crash?

Donald Trump.

Donald Trump.

(Foto: REUTERS)

Seit dem Sieg von Donald Trump feiern die Börsen eine überaus fröhliche Party. Doch die könnte bald beendet sein, warnt beispielsweise Investment-Legende George Soros. Anleger können sich darauf vorbereiten.

Bis zum Wahltag in den USA galt Hillary Clinton als Liebling der Wall Street, Donald Trump als der Dämon schlechthin. Schon wenige Stunden nach der Entscheidung starteten die Investoren jedoch eine Party, die auf einem Gemisch aus Infrastrukturhoffnung, Deregulierung der Banken und Jobkreation beruht und zusammengefasst wird unter Trumponomics. Viele Investoren agieren hier jedoch wie ein Strandurlauber, der sich bei 35 Grad ohne Sonnencreme in die Sonne knallt – fühlt sich erstmal gut an, das schmerzhafte Ende kommt aber ziemlich bald.

George Soros, altbekannter Großinvestor und bekannt geworden durch seine Wette gegen das britische Pfund, drückt es beim Weltwirtschaftsforum in Davos so aus: "Noch feiern die Börsianer Donald Trump, aber irgendwann wird die Realität die Oberhand gewinnen." Er sieht einen Crash durchaus im Bereich des Möglichen.

Auch der in Deutschland erfolgreiche Vermögensverwalter Bert Flossbach ist skeptisch, er hält die "Aktie Trump für überkauft". Dafür muss man sich nur vor Augen führen, was die Trump-Rally in einzelnen Sektoren ausgelöst hat, ganz abgesehen davon, dass der S&P 500 ohnehin mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 20 merklich über langfristigem Durchschnitt notiert, und Firmen ihre Lage primär durch Kostensenkungen verbessern

Goldman Sachs feiert immer

Der Bankensektor profitierte massiv von steigenden Zinsen in den USA und zugleich von Deregulierungshoffnungen mit Donald Trump. Goldman Sachs hat gleich gefühlt das halbe Kabinett besetzt und ist einmal mehr bestens vertreten in der Administration. Als kleinen Goodie legte die Goldman-Aktie seit der Wahlnacht von 175 auf 245 Dollar zu – das entspricht 40 Prozent oder 30 Milliarden Zuwachs an Marktkapitalisierung. Goldman ist jetzt 100 Milliarden Dollar wert - und darin ist verdammt viel heiße Trump-Luft enthalten. Vor allem, wenn die Zinsen für zehnjährige US-Bonds wieder sinken, könnten auch Wells Fargo, JP Morgen oder Morgan Stanley einen Teil ihrer Hoffnungsgewinne wieder abgeben.

Das zweite Zauberwort der letzten Wochen lautete Infrastruktur. Alle möglichen Fonds oder ETFs fanden regen Zulauf, man hat mitunter das Gefühl, Donald Trump würde täglich eine neue Straße oder einen neuen Flughafen per Hand ausheben. Infrastruktur folgt aber anderen Regeln als eine Abwrackprämie bei Autos. Öffentliche Aufträge bedürfen Ausschreibungen, Prüfungen und Planungen und die Effekte werden in Jahren, nicht aber in Monaten spürbar sein. Dazu dürfte jetzt jeder in Aktien wie beispielsweise Caterpillar investiert sein, allein deren Kurs hat seit Anfang November ein Plus von 25 Prozent hingelegt. Seit Anfang 2016 hatte sich der Aktienkurs gar beinahe verdoppelt.

Dazu muss man sich verdeutlichen, was es bedeuten würde, wenn Donald Trump mit Protektionismus und einigen Show-Effekten die USA mittelfristig Richtung Rezession führen würde, wie Vermögensverwalter Flossbach es für möglich hält. Dies hätte massive Verwerfungen beim US-Dollar, bei zehnjährigen US-Zinsen, beim wichtigen Währungspaar Dollar-Yen sowie für die Strategie der US-Notenbank zur Folge. Janet Yellen will eigentlich die Zinsen in Schritten immer weiter erhöhen, doch wo ein Wille ist, war in den letzten Jahren nicht immer ein Weg.

Versicherung gegen Trump ist sehr günstig

Diese Unsicherheiten ignorieren die Märkte in großen Teilen, schaut man sich einmal die Volatilitätsbarometer VIX in den USA und VDAX-New in Deutschland an. Der VIX notiert mit 12 Zählern nah am Fünfjahrestief – in der China-Krise Anfang 2016 lag er bei 30. Der VDAX-New bringt 14 Zähler hin – der tiefste Stand seit 2014. Ein großer Vorteil ist dies für all jene, die Trumponomics nicht trauen und sich zum Amtsantritt kostengünstig versichern wollen.

Je geringer die Volatilität ist, desto günstiger sind Absicherungen mit Optionsscheinen. Die WKN GL5QQ8 bezieht sich auf den S&P 500, Basispreis 2.200 Zähler, Laufzeit Dezember 2017. Wer die heimischen Titel aus dem Dax gegen Effekte aus den USA versichern will, schaut sich den Put DG9DFA mit Basispreis 11.500 an. Auf den großen Dow Jones, der an der 20.000er-Marke knabbert, gibt es mit eben jenem Basispreis die WKN HU8H7V zur Auswahl. Günstiger, aber auch weitaus offensiver sind Put-Optionsscheine auf den Dax wie die DX8RSQ mit Basispreis bei 10.000 Zählern. Je weiter die Papiere vom aktuellen Kurs entfernt notieren, desto eher sind sie eine Absicherung gegen den von George Soros prophezeiten Crash.

Disclaimer: Dieser Beitrag stellt keinerlei Empfehlung zum Kauf oder Verkauf der genannten oder anderer Anlageprodukte dar. Für die Richtigkeit der Daten wird keine Haftung übernommen.

Quelle: ntv.de

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