Ratgeber

Tages- und Festgeldvergleich Hier gibt's noch drei Prozent Zinsen

Nicht wenige Finanzauguren erwarten auch für die nächsten Jahre extrem niedrige Zinsen. Auf mittlere Sicht also weiterhin magere Zeiten für Sparer. Wo jetzt noch eine sichere Rendite oberhalb der Inflationsrate zu holen sind, hat Finanztest recherchiert.

Auch wer sich nicht regelmäßig um seine Geldanlagen kümmern möchte, kann mehr rausholen.

Auch wer sich nicht regelmäßig um seine Geldanlagen kümmern möchte, kann mehr rausholen.

Die Devise deutscher Sparer lautet nach wie vor: Hauptsache sicher. Und trotz des eindeutigen Abwärtstrends bei der Zinsentwicklung besitzen weit über 50 Prozent der Bevölkerung ein Sparkonto. Dennoch gibt es immer noch sichere Geldanlagen, mit denen Sparer zumindest die aktuelle Inflationsrate schlagen können – zum Teil deutlich. "Finanztest" hat Tages- und Festgeldangebote von 120 Geldinstituten getestet. Die Untersuchung umfasst Großbanken, überregionale und regionale Privatbanken, Direktbanken sowie Sparkassen und Genossenschaftsbanken im In- und Ausland.

Zudem wurden nur Zins­angebote von Instituten ausgewertet, bei denen eine ausreichende Einlagensicherung für den Pleitefall gewährleistet ist. So berück­sichtigte Finanztest nur Banken aus EU-Staaten, deren Einlagensicherung sich in Krisen bewährt hat oder die nach den Erfahrungen der Vergangenheit für eine größere Krise gerüstet scheinen. Eine Sicherung von 100.000 Euro Spargeld pro Kunde ist das Minimum.

Darüber hinaus haben die Tester haben alle Zins­angebote auf bedenk­liche Neben­bedingungen geprüft – Angebote mit verbraucherunfreundlichen Bedingungen wurden nicht berücksichtigt. Dazu gehören zum Beispiel Lock­angebote mit kurzen Lauf­zeiten oder nied­rigen Anla­gebeträgen und Angebote mit Zusatz­kosten. Auch sogenannte Kombi-Produkte, bei denen üblicher­weise nur die Hälfte des Anla­gebetrages in eine kurz­fristige Zins­anlage fließt und die andere Hälfte in Investmentfonds, blieben außen vor.

Bis zu 3 Prozent sind drin

Ob Tages- oder Festgeld: Bei Auslandsbanken bekommen Sparer die attraktivsten Zinsen für ihr Erspartes. Enttäuscht haben hingegen die Zinsangebote der großen Fillialbanken wie der Deutschen Bank, der Commerzbank, der Postbank und der meisten Sparkassen.

Testsieger bei den Tagesgeldkonten mit dauerhaft guten Zinsen ist unter anderem MoneyYou, die Onlinemarke der niederländischen ABN Amro Bank. Das Institut bietet laut "Finanztest" dauerhaft gute Konditionen für die Kundengelder. Aktuell sind es 1,05 Prozent pro Jahr (p.a.). Ebenfalls bewährt haben sich die Amsterdam Trade Bank sowie die NIBC Direct mit aktuell ebenfalls 1,05 Prozent p.a. Prozent Zinsen. Die PSA Direktbank bietet bis Ende Februar 2015 sogar 1,51 Prozent. Wie sich der Zinssatz danach entwickelt, ist derzeit nicht absehbar. Anleger, die nicht permanent das Geldinstitut wechseln möchten, sollten auf eines der oben genannten bewährten Tagesgeldkonten zurückgreifen.

1,50 Prozent Zinsen pro Jahr bekommen Sparer unter anderem bei den Testsiegern für einjähriges Festgeld, der österreichischen Denizbank und der niederländischen Yapi Kredit Bank. Für drei Jahre sind es bei der in Österreich ansässigen Sberbank 2,2 Prozent. Bei einer Anlagedauer von fünf bietet wiederum Yapi Kredit Bank mit ihrem Angebot von 2,40 Prozent Zinsen p.a. vorn. Für 10 Jahre bietet das Institut gar 3,00 Zinsen p.a. Kunden sollten also die Initiative ergreifen und mit ihren Konten zu den besten Anbietern wechseln.

Da auch "Finanztest" die Zinsentwicklung der nächsten Jahre nicht vorhersehen kann, sollten Sparer ihre Gelder auf verschiedene Laufzeiten verteilen. Das nimmt der Festzinsanlage den spekulativen Charakter und der sorgt gleichzeitig für Flexibilität.

Quelle: ntv.de, awi

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