Wirtschaft

Aktienmärkte auf Rekordniveau Einzelwerte schlagen ETFs

Bei Indizes nahe den Allzeithochs zögern Anleger mit dem Einstieg.

Bei Indizes nahe den Allzeithochs zögern Anleger mit dem Einstieg.

(Foto: imago/Sven Simon)

Aktienmärkte nahe Alltzeithochs, Anleihen und Immobilien zu Rekordpreisen – da fällt es schwer, noch einzusteigen. Die besten Renditen versprechen jetzt Einzelwerte. Auch wenn es bei diesen Rückschläge geben kann.

An den Aktienmärkten steigen bereits seit acht Jahren die Kurse – eine so lange Rally gab es nur selten. Das erreichte Rekordniveau macht es vor allem psychologisch schwierig, jetzt noch in den Aktienmarkt einzusteigen. Außerdem sind die Kurse nach dieser fulminanten Hausse anfällig für eine Korrektur. Als mögliche Auslöser kommen dafür gleich eine ganze Reihe Probleme infrage: die weiter ungelöste Griechenlandkrise, mögliche Schwierigkeiten beim Brexit, Trump in den USA oder die Wahlen in Frankreich und Deutschland.

Christian Köpp hat mehr als 17 Jahre im Private Banking bei der Deutschen Bank gearbeitet und verfügt über umfangreiche Kenntnisse bei sämtlichen Anlageformen und Produktkategorien im Wertpapierbereich. Bei Oberbanscheidt & Cie. managt der Vermögensverwalter seit 2016 eigenverantwortlich verschiedene Kunden-Portfolios.

Christian Köpp hat mehr als 17 Jahre im Private Banking bei der Deutschen Bank gearbeitet und verfügt über umfangreiche Kenntnisse bei sämtlichen Anlageformen und Produktkategorien im Wertpapierbereich. Bei Oberbanscheidt & Cie. managt der Vermögensverwalter seit 2016 eigenverantwortlich verschiedene Kunden-Portfolios.

(Foto: Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH)

Eine richtig gute Alternative zu Aktien gibt es dennoch nicht. Die vielfach beschworene Zinswende ist bislang ausgeblieben. Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit werfen gerade einmal 0,3 Prozent Rendite ab. Ein Anleger muss also mehr als 300 Jahre warten, bis die vereinnahmten Zinsen sein Investment "verdient" haben. Zudem drohen bei Anleihen massive Verluste, sollten die Zinsen doch einmal nachhaltig steigen.

Beim Betongold sieht es kaum besser aus. Auch hier lassen sich kaum mehr vernünftige Renditen erzielen – vor allem dann nicht, wenn neben dem Kaufpreis auch Nebenkosten und möglicher Leerstand mit eingerechnet werden, was Makler gerne unterschlagen. Außerdem drohen auch hier die Preise einzubrechen, wenn die Zinsen anziehen.

Wenn Aktien, dann Einzelwerte

Offenbar ist es auch weiterhin kaum möglich, ohne Aktien eine vernünftige Rendite zu erzielen. Dabei sind beim derzeitigen Umfeld Einzelwerte Indexfonds vorzuziehen. Denn mit ETFs kauft der Anleger "den ganzen Markt", also beispielsweise die größten Standardwerte in Deutschland (Dax-ETF) oder in den USA (ETF auf den Dow Jones). Angesichts der mittlerweile insgesamt hohen Bewertungsniveaus gibt es für Aktienmärkte als Ganzes aber wahrscheinlich nicht mehr sehr viel Luft nach oben. Außerdem sind in den Indizes auch immer schwache Werte enthalten. In insgesamt steigenden Märkten laufen meistens auch deren Kurse. Bei Seitwärtsbewegungen ist das jedoch nicht mehr der Fall.

Aussichtsreicher als ETFs sind Einzelwerte. Im aktuellen Umfeld sorgen hier kleinere Enttäuschungen immer wieder für kurzfristig heftige Korrekturen, die jedoch schnell wieder ausgeglichen werden. Beispiel Bayer (WKN BAY 001): Der Konzern teilte am 16. November des vergangenen Jahres mit, sich über eine Pflichtwandelanleihe neues Eigenkapital für die Übernahme von Monsanto zu besorgen. Der Aktienkurs brach daraufhin um fast zehn Prozent auf weniger als 87 Euro ein. Heute notiert Bayer gut 20 Euro oder 25 Prozent höher und ist damit deutlich besser gelaufen als der Gesamtmarkt, gemessen am Dax.

Oder Post NL (WKN A1JJQC): Das niederländische Unternehmen enttäuschte Ende Februar mit seinen Quartalsergebnissen die hohen Erwartungen der Anleger und Analysten. Der Kurs fiel am Tag der Bekanntgabe um acht Prozent, was sich als hervorragende Einstiegschance erwies. Denn die gleichzeitige Ankündigung der Post NL, erstmals seit 2011 wieder eine Dividende zu zahlen, ging an diesem Tag unter. Keine drei Wochen später hatte die Aktie ihren Verlust wieder aufgeholt.

Enttäuschungen nutzen

Diese Beispiele verdeutlichen, dass die Aktienmärkte derzeit negative Nachrichten zwar heftig, aber nur kurzfristig bestrafen und sich die entsprechenden Aktien schnell wieder erholen. Das gilt allerdings nur bei Werten, die fundamental insgesamt in Ordnung sind.

Um solche Korrekturen zu nutzen, müssen Anleger erstens schnell reagieren. Zweitens müssen sie über ausreichend Barmittel verfügen. Mit der Strategie, Enttäuschungen als Einstiegsgelegenheit zu nutzen, dürften Anleger in den kommenden Monaten die insgesamt heiß gelaufenen Aktienmärkte deutlich schlagen.

Disclaimer

Diese Publikation dient nur zu Informationszwecken und zur Nutzung durch den Empfänger. Sie stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung seitens oder im Auftrag der Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Investmentfonds dar. Die in der vorliegenden Publikation enthaltenen Informationen wurden aus Quellen zusammengetragen, die als zuverlässig gelten. Die Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH gibt jedoch keine Gewähr hinsichtlich deren Zuverlässigkeit und Vollständigkeit und lehnt jede Haftung für Verluste ab, die sich aus der Verwendung dieser Information ergeben. www.oberbanscheidt-cie.de

Quelle: ntv.de

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