Wirtschaft

Gute Perspektiven für Goldschürfer Bei Barrick Gold & Co. geht die Party weiter

Golderz von Barrick Gold wird in Pueblo Viejo automatisch sortiert.

Golderz von Barrick Gold wird in Pueblo Viejo automatisch sortiert.

(Foto: REUTERS)

Die Aktien vieler Goldförderer notieren heute doppelt so hoch wie zu Jahresbeginn. Das liegt nicht allein am steigenden Goldpreis. Unternehmen wie Barrick Gold und Newmont Mining haben ihre Hausaufgaben gemacht.

Sturm im Wasserglas oder endlich nachhaltige Erholung beim Goldpreis? Seit Jahresbeginn gehören die Edelmetalle zu den besten Performern unter den Assetklassen. Der Goldpreis notiert aktuell annähernd 20 Prozent höher. Verantwortlich hierfür ist die immer expansiver werdende Geldpolitik rund um den Globus, selbst die in den USA angekündigte Zinswende wird immer unwahrscheinlicher.

Gold, Feinunze
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Zuletzt hatte aber die japanische Notenbank das Umfeld für den Goldpreis verbessert, wovon auch die Goldförderer profitieren. Anleger bezweifeln immer mehr, dass die japanische Notenbank tatsächlich am Devisenmarkt intervenieren wird, um den Yen zu schwächen. Sie hatte dies angedeutet, um die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft zu verbessern. Sollte der Yen seinen kurzfristigen Aufwärtstrend fortsetzen und der US-Dollar sich daraufhin abschwächen, würde der Goldpreis davon profitieren. Er entwickelt sich häufig konträr zum Greenback.

Kosten gesenkt

Barrick Gold
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Damit würde sich auch das Umfeld für die Goldförderer zusehends aufhellen. Sie haben die vergangenen Quartale genutzt, um die Kosten und die Investitionen kräftig zu kürzen. Das schlägt sich deutlich auf die Profitabilität nieder. Der Branchenprimus Barrick Gold hat bei der Vorlage der Quartalszahlen angekündigt, dass die Vollkosten im Gesamtjahr mit 760 bis 810 Dollar je Unze unter der vorherigen Planung liegen werden.

Da wollte Wettbewerber Newmont Mining offenbar nicht zurückstehen, er reduzierte seine Prognose auf 880 bis 940 Dollar. Derartige Aussagen sind Musik in den Ohren der Investoren, denn die Unternehmen werden bei Notierungen von rund 1250 Dollar je Unze kräftig Geld verdienen. Der kanadische Konzern Barrick will das nutzen, um die Schulden, die Ende 2015 bei zehn Milliarden Dollar lagen, im Jahresverlauf um mindestens zwei Milliarden zu senken. Zudem sollen die Investitionen mit 1,35 bis 1,55 Milliarden Dollar etwas unter der bisherigen Planung liegen.

Newmont Mining Corp
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Newmont baut die Kapazitäten aus

Der Wettbewerber Newmont Mining nutzt die starke Bilanz, um die Expansion weiter kräftig voranzutreiben. Sowohl das Merian Gold-Projekt in Surinam in Südamerika, als auch die Cripple Creek & Victor-Mine im US-Bundesstaat Colorado sollen in der zweiten Hälfte 2016 die Produktion aufnehmen. Zwei weitere Projekte - das Long Canyon-Projekt in den USA und die Tanami-Mini in Australien - sollen ab 2017 zur Konzernproduktion beitragen.

Der Branchendritte Goldcorp., der in den vergangenen Jahren kräftig expandierte und deswegen etwas später mit den Kostensenkungen begonnen hatte, muss Investoren nun überzeugen, dass die neuen Minen innerhalb des Portfolios des Konzerns zu niedrigen Kosten arbeiten werden. Das kanadische Unternehmen peilt Einsparungen von 250 Millionen Dollar pro Jahr an. Goldcorp. erwartet, im Gesamtjahr einen positiven Free Cash Flow in "erheblicher" Größenordnung zu erwirtschaften. Er wird errechnet, indem man von dem Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit die Ausgaben für Investitionen abzieht.

Die Perspektiven für die Aktien von Barrick Gold und Co. hellen sich also zusehends auf. Angesichts der massiven Kostensenkungen und der Aussicht auf weiter steigende Goldpreise schrauben die Analysten ihre Gewinnschätzungen für die Unternehmen kräftig nach oben. So haben die Finanzprofis die 2017er-Schätzungen für Barrick gegenüber dem Stand von vor 90 Tagen um knapp 60 Prozent und für Newmont um mehr als 40 Prozent erhöht. Die Goldparty könnte schon bald neuen Schwung bekommen.

Quelle: ntv.de

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