Ratgeber

Welche Fonds sind geeignet? Aktien müssen sein

Dass sich mit Aktien in den letzten Jahren wieder gutes Geld verdienen lässt, hat sich herumgesprochen. Wohl auch, dass derartige Anlagen angesichts von Mini-Zinsen zumindest als Beimischung in jedes Depot gehören. Worauf Einsteiger achten müssen, verrät Finanztest.

Aktien bieten gute Renditechancen.

Aktien bieten gute Renditechancen.

(Foto: REUTERS)

Es gehört schon eine Portion Mut dazu. Und genau deshalb scheuen viele Deutsche die Aktienanlage. Zum einem, weil ihnen Unternehmensbeteiligungen per se suspekt sind, zum anderen, weil sich viele, damals jungfräuliche Anleger, beim letzten großen Börsenhype Ende des letzten Jahrtausends gehörig die Finger verbrannt haben.

Und so streiten sich Bauch- und Kopfgefühl über die Frage, wo das Geld am besten angelegt ist. Aber eigentlich ist die Sache klar: Aktienfonds müssen sein. Ansonsten wird es schwierig, angesichts der wohl noch länger anhaltenden Niedrigzinsphase mit Sparbuch, Festgeld & Co. auch nur die Inflation auszugleichen.

Doch was ist anders als im Jahr 2000? Einiges. Beispielsweise war damals eine Beteiligung am Aktienmarkt - anders als heute - nicht alternativlos, da es seinerzeit auch im festverzinslichen Bereich vergleichsweise attraktive Zinsen gab. Aber auch die Werbekampagnen und anschließenden Verkaufsgespräche der Banken führten zum Desaster. Oft wurden die falschen, teuren und viel zu riskante Produkte als alleinige Anlageform an die Kunden gebracht.

Streuen, streuen, streuen

Denn eine Regel hatte immer Bestand: Nicht alle Eier in einen Korb legen. Was sowohl für die unterschiedlichen Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien und Rohstoffe als auch für jede einzelne Anlage gilt. Wer sein gesamtes Geld wie zur Dotcom-Blase in Technologiefonds steckt, dem drohen auch heute wieder unverhältnismäßige Verluste. Wer hingegen, je nach persönlichem Risikoprofil, die Anlagen aufteilt und noch dazu Zeit mitbringt, Verluste auszusitzen, der braucht eine Investition in Aktien nicht zu fürchten. Vor allem dann, wenn die Anlage einen breiten Markt abdeckt und nicht zu teuer ist.

Die beste und günstigste Lösung sind hier Exchange Traded Fonds (ETFs). Sie bilden den jeweiligen Börsenindex ab. Für Einsteiger eignet sich laut "Finanztest" hier vor allem eine Anlage in den weltweit anlegenden MSCI World-Index. Meist performen diese ETFs besser als die vergleichsweise teuren, dafür aber aktiv gemanagten Fonds desselben Segments. Für schon erfahrene Anleger gibt es beide Formen für die verschiedensten Märkte.

Dass sich bisweilen auch ein aktiv gemanagter Fonds als gute Wahl erweist, zeigt regelmäßig die Fondsdatenbank von "Finanztest", wo 17.000 Fonds auf das günstigste Chancen-Risiko-Profil überprüft werden. Das beste Ergebnis zeigen dabei Fonds auf, die eine vergleichsweise risikoarme Anlagestrategie verfolgen, wie zum Beispiel der BL Equities Dividend A (Aktienfonfs Welt) oder der Comgest Growth Europe (Aktienfonds Europa). Allerdings sind diese Fonds in der Anschaffung und dem Unterhalt relativ teuer, so dass das mehr an Rendite gegenüber dem Indexfonds wieder deutlich geschmälert wird. In Zeiten fallender Märkte können aktiv gemanagte Fonds wiederum flexibler reagieren, da sie nicht stur einen Index abbilden.

Insofern könnte auch hier die Kombination beider Produktgattungen für eine langfristige Geldanlage bei gleichzeitiger Berücksichtigung anderer Anlageklassen lohnend sein.

Quelle: ntv.de, awi

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