Wirtschaft

Null Prozent von allem Praktiker-Gläubiger gehen leer aus

Die Anleihe-Gläubiger wären wahrscheinlich sogar mit einem Abschlag zufrieden - doch es ist nichts mehr zu holen.

Die Anleihe-Gläubiger wären wahrscheinlich sogar mit einem Abschlag zufrieden - doch es ist nichts mehr zu holen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Rund 250 Millionen Euro hat die inzwischen insolvente Baumarktkette Praktiker bei Anlegern eingesammelt. Diese können das Geld nun endgültig abschreiben. Wenig Gutes verlautet auch vom Verkaufsprozess der Max-Bahr-Märkte.

Schlechte Nachrichten für die Gläubiger der insolventen Muttergesellschaft der Baumarktkette Praktiker: Insolvenzverwalter Udo Gröner habe bereits Anfang Oktober Masseunzulänglichkeit angezeigt, teilte der Vertreter der Anleihegläubiger, Ingo Scholz, mit. Damit gehen sie aller Wahrscheinlichkeit nach völlig leer aus. Diese sogenannte "Insolvenz in der Insolvenz" bedeutet, dass das restliche Geld allenfalls noch reicht, um die Verfahrenskosten zu decken, aber nicht, um die Forderungen der Gläubiger wenigstens zum Teil zu erfüllen.

Davon betroffen sind vor allem die Zeichner einer 250 Millionen Euro schweren Anleihe, die von Scholz vertreten worden waren. Er stelle seine Tätigkeit daher vorerst ein, erklärte der Anwalt der Frankfurter Kanzlei Ashurst. Auch die Mitarbeiter in der Praktiker-Zentrale könnten von der Masseunzulänglichkeit betroffen sein. Die Beschäftigten in den Filialen sind bei Tochtergesellschaften von Praktiker angestellt. Gröner war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar - Praktiker wollte sich nicht äußern.

Interessenten hadern mit Forderungen

Die Gläubiger der AG hatten nach Anmeldung der Insolvenz im Juli vor allem auf einen lukrativen Verkauf der Baumarkt-Tochter Max Bahr gesetzt. Doch auch diese musste Insolvenz anmelden und so zerstoben die Hoffnungen rasch.

Am morgigen Donnerstag trifft sich der Gläubigerausschuss von Max Bahr, um über den Verkaufsprozess zu beraten. Zwar hatten sich mit der saarländischen Supermarkt- und Baumarktkette Globus sowie einem Konsortium um die Baumarktkette Hellweg und den ehemaligen Max-Bahr-Chef Dirk Möhrle zwei Bieter gefunden. Sie haben Verhandlungskreisen zufolge aber große Schwierigkeiten, die Forderungen der Insolvenzverwalter zu erfüllen. Diese wollten bis Ende Oktober einen Käufer für rund 120 Max-Bahr-Märkte gefunden haben. Sonst müssten sie - wie bereits die Praktiker-Märkte - abgewickelt werden.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen