Wirtschaft

Analysten enttäuscht Philips bleibt vorsichtig

Die Sanierung des Konzerns schreitet voran.

Die Sanierung des Konzerns schreitet voran.

(Foto: REUTERS)

Der Technikriese Philips sieht sich bei seiner Sanierung auf Kurs. Allerdings wachsen die Bäume auch in den kommenden Jahren wohl nicht in den Himmel. Martkexperten ist das zu konservativ. Für sie sind quartalsweise Fortschritte wichtiger als die Langzeitprognose.

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Der niederländische Technikkonzern Philips kommt bei der Sanierung voran. In den kommenden Jahren will das Unternehmen profitabler werden. Im Zeitraum 2014 bis 2016 peilt der Siemens-Rivale konzernweit eine operative Rendite (Ebita) von elf bis zwölf Prozent an, wie der Konzern mitteilte. Für das laufende Geschäftsjahr werden nur zehn bis zwölf Prozent angestrebt. Vorstandschef Frans van Houten kündigte zudem den Rückkauf eigener Aktien im Volumen von 1,5 Milliarden Euro in den kommenden zwei bis drei Jahren an.

Börsianer sahen dennoch keinen Grund, sich mit Philips-Titeln einzudecken. Der Aktienkurs fiel um mehr als zwei Prozent. "Die neuen Ziele erscheinen etwas konservativ", klagten die Analysten der Investmentbank Morgan Stanley. Zudem habe es am Markt die Hoffnung gegeben, Philips gebe für den Erwerb eigener Aktien eher zwei Milliarden Euro aus. Auch die Experten von JPMorgan reagierten reserviert: "Angesichts der Skepsis von Investoren sind bei Philips quartalsweise Fortschritte wichtiger als fernere Ziele." Es bleibe abzuwarten, ob der Konzern zweistellige Renditen wirklich erwirtschaften könne.

Konzentration auf drei Felder

Van Houtens Zuversicht kommt nach Jahren des Stellenabbaus und der Schrumpfung von Geschäftsfeldern überraschend. Die Niederländer stützen sich mittlerweile nur noch auf die drei Sparten Medizintechnik, Leuchtmittel und Hausgeräte. Aus dem Geschäft mit Unterhaltungselektronik hat sich Philips im Kampf mit billigerer asiatischer Konkurrenz zurückgezogen. Zudem präsentierten sich die Konjunkturdaten für die Technologiebranche zuletzt nicht allzu rosig. So kippte Siemens sein Renditeziel für 2014 von zwölf Prozent, Vorstandschef Peter Löscher musste sogar seinen Posten räumen.

Philips setzt nun große Hoffnung in die Medizintechnik, aus der 70 Prozent des operativen Konzernergebnisses stammen. Das Geschäftsfeld soll künftig auf eine Marge von 16 bis 17 Prozent kommen, die Hausgerätesparte auf 11 bis 13 Prozent und die Lichttechnik auf 9 bis 1 Prozent. Damit legt sich Philips die Messlatte etwas höher, als dies die Konkurrenz getan hat. So peilt etwa Osram acht Prozent Rendite an, die Siemens-Medizintechnik kam zuletzt auf knapp 15 Prozent und Bosch Siemens Hausgeräte (BSH) auf gut zehn Prozent.

Für die unmittelbare Zukunft zeigte sich van Houten angesichts der mauen Konjunktur in Europa, Gesundheitsreformen in den USA und Unsicherheiten im Fernen Osten weiter vorsichtig. "Wir können unsere Ziele 2013 erreichen", sagte er in einer Telefonkonferenz. "Aber es bleibt harte Arbeit und wir müssen im vierten Quartal viel tun."            

Quelle: ntv.de

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