Wirtschaft

DuPont will konjunkturfester werden Chemiekonzern treibt Verschlankung voran

Konzernchefin Ellen Kullman will die Abhängigkeit von Konjunkturschwankungen senken.

Konzernchefin Ellen Kullman will die Abhängigkeit von Konjunkturschwankungen senken.

(Foto: REUTERS)

Der BASF-Konkurrent leidet unter der schwachen Konjunktur. Künftig will sich das Unternehmen davon aber etwas befreien - und stellt eine Sparte ins Schaufenster. Positiv entwickeln sich dagegen die Geschäfte mit der Ernährungsindustrie und der Landwirtschaft. Zudem soll es im zweiten Halbjahr aufwärts gehen.

Nach einem enttäuschenden zweiten Quartal stellt der Chemiekonzern DuPont Teile seines Kerngeschäfts zur Disposition. Grund sind niedrigere Umsätze im Bereich Performance Chemicals, zu der etwa der zuletzt schwächelnde Bereich mit Farbpigmenten gehört. Diese Farbpigmente werden unter anderem in Sonnencremes und Autofarben verwendet.

Denkbar seien nun eine vollständige oder teilweise Abtrennung des Segments mittels eines Spin-Offs, eines Verkaufs oder anderer Optionen, hieß es. Damit will der Konkurrent BASF seine Abhängigkeit von konjunkturellen Schwankungen reduzieren. Im vergangenen Jahr hatte die Sparte mit einem Fünftel zu den Gesamterlösen beigetragen.

Insgesamt erlöste das Unternehmen im zweiten Jahresviertel 9,8 Milliarden Dollar und damit ein Prozent weniger. Im selben Zeitraum sank indes der Nettogewinn um 13 Prozent auf 1,03 Milliarden Dollar oder 1,11 Dollar je Aktie. Bereinigt lag der Gewinn je Aktie bei 1,28 Dollar. Analysten hatten bei DuPont mit einem Ergebnis je Aktie von 1,27 Dollar bei einem Umsatz von zehn Milliarden Dollar gerechnet.

Die nun in den Fokus gerückte Sparte Performance Chemicals setzte den Angaben zufolge 9,5 Prozent weniger um. Im Bereich Agrarchemie kletterte der Erlös dagegen um 7,2 Prozent. Im Sektor Performance Materials ging der Umsatz mit 1,7 Prozent nur leicht zurück.

Prognose bestätigt

Firmenchefin Ellen Kullman sagte, im zweiten Halbjahr werde der Gewinn signifikant über dem Niveau des Vorjahres liegen - unter anderem dank Impulsen aus dem Landwirtschaftsgeschäft. Vor Börseneröffnung in den USA zogen die Aktien daraufhin um vier Prozent an.

DuPont hatte erst vor einigen Wochen vor einem unerwartet schwachen zweiten Quartal gewarnt. Die Prognose für das Gesamtjahr hatte DuPont damals zwar bestätigt, den operativen Gewinn sah DuPont aber nur noch am unteren Ende der bislang kommunizierten Spanne von 3,85 bis 4,05 US-Dollar je Aktie. Das Unternehmen stützte seine Prognose dabei auf die Hoffnung einer steigenden Nachfrage aus der Industrie. Die Erwartungen bekräftigte das US-Unternehmen nun. Das Ergebnis der zweiten Jahreshälfte dürfte laut DuPont besser sein als im Vorjahr.

Firmenchefin Kullman ist dabei, das traditionsreiche Unternehmen stärker auf Geschäfte mit der Ernährungsindustrie und der Landwirtschaft auszurichten, die als weniger konjunkturanfällig gelten als das klassische Chemiegeschäft. So hatte DuPont 2012 etwa seine Autolack-Aktivitäten für rund fünf Milliarden Dollar an den US-Finanzinvestor Carlyle verkauft. DuPont ist nach seinem Börsenwert der größte Chemie-Konzern der USA.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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