Wirtschaft

Erfolg für die USA Ex-UBS-Banker willigt in Auslieferung ein

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(Foto: REUTERS)

Seinen Kunden soll er beim Steuersparen im Milliardenbereich geholfen haben. Jahrelang suchen ihn die US-Behörden. In Italien wird der Ex-Banker schließlich festgenommen - und stimmt nun seiner Auslieferung zu. Sein Anwalt sieht das als Chance.

Der in Italien festgenommene frühere UBS-Spitzenbanker Raoul Weil stellt sich in den USA einem Verfahren wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung. "Herr Weil hat einer Auslieferung an die USA zugestimmt, weil er immer bereit war, sich diesen Anklagepunkten zu stellen", sagte sein Anwalt Aaron Marcu. Er erwarte, dass Weil entlastet werde, wenn er die Gelegenheit habe, seinen Fall vor einem Geschworengericht darzulegen.

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Der Schweizer war im Oktober verhaftet worden, als er mit seiner Frau in Bologna Ferien machte. Die Amerikaner werfen ihm vor, als hoher Manager und Spartenchef des internationalen Vermögensverwaltungsgeschäfts der UBS reichen Amerikanern geholfen zu haben, bis zu 20 Milliarden Dollar vor dem Fiskus zu verstecken. UBS selbst konnte sich 2009 mit der Zahlung von 780 Millionen Dollar und der Lieferung von rund 4500 Kundennamen von einer Strafverfolgung freikaufen.

Bis zu fünf Jahre Haft

Seit seiner Verhaftung hat Weil über fünf Wochen in einem italienischen Gefängnis verbracht. Die Richter haben die Anträge seiner Anwälte auf Hausarrest wiederholt abgelehnt. Justizkreisen zufolge hat Weil seiner Auslieferung bei einer Gerichtsanhörung in Bologna zugestimmt. Der 54-Jährige dürfte nun noch einige Wochen in dem überfüllten Gefängnis Dozza bleiben. Der italienische Justizminister hat bis zu 45 Tage Zeit, um die Auslieferung formell zu verfügen.

Dem Banker drohen in den USA bis zu fünf Jahre Haft. Beim US-Justizministerium war kein Kommentar zu erhalten.

Weil ist der bisher höchste Schweizer Banker im Visier der Amerikaner. Die Amerikaner hatten ihn 2008 angeklagt und 2009 mit einem internationalen Haftbefehl zur Fahndung ausgeschrieben. Seit der Anklage lebte er in der Schweiz. Das Land liefert eigene Staatsangehörige in Steuerhinterziehungsfällen nicht aus. Nach der Anklage verließ Weil auch die UBS und wechselte später zum Schweizer Vermögensverwalter Reuss Private Group.

Quelle: ntv.de, sko/rts

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