Wirtschaft

"Slumlord"-Streit beigelegt Deutsche Bank einigt sich mit Los Angeles

Skyline eines Geschäftsviertels in Los Angeles

Skyline eines Geschäftsviertels in Los Angeles

(Foto: picture alliance / dpa)

Deutschlands größtes Finanzinstitut vermeidet einen Gerichtsstreit mit der kalifornischen Metropole Los Angeles. Diese wirft der Bank vor, zur Verwahrlosung ganzer Viertel beigetragen zu haben. Nun haben sich beide Seiten verständigt. Das Geldhaus kann so die Millionenforderungen begrenzen.

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Die Deutsche Bank und die Stadt Los Angeles haben ihren Streit über die Verwahrlosung ganzer Wohngegenden beigelegt. Beide Seiten hätten sich verständigt, heißt es in einer eingereichten gemeinsamen Mitteilung beim zuständigen Gericht. Die Metropole im US-Bundesstaat Kalifornien hatte der Bank vorgeworfen, sie habe gepfändete Wohnhäuser verwahrlosen lassen und so zum Niedergang ganzer Wohnviertel beigetragen. Zu den Details der Einigung wurde zunächst nichts bekannt. Sie müssten noch dokumentiert werden, hieß es. Ein Deutsche-Bank-Sprecher in New York wollte sich nicht äußern.

Die Stadt hatte im Mai 2011 gegen die Bank Klage eingereicht. Sie warf dem Institut vor, die mittellosen Bewohner drangsaliert oder sogar widerrechtlich vertrieben zu haben, um die Häuser weiterverkaufen zu können. Ganze Gegenden seien dadurch verkommen. Auch die Kriminalität habe zugenommen. Die Anwälte der Kommune bezeichneten die Bank als "einen der größten Slumlords der Stadt Los Angeles". So werden in den USA die Besitzer abbruchreifer Häuser bezeichnet.

Einigung deutlich unter den Forderungen der Stadt

Die Stadt war der Ansicht, dass die Bank als Treuhänder verpflichtet sei, für Reparaturen und andere Instandhaltungsarbeiten zu bezahlen. Die Forderungen hieraus bezifferte sie auf mehrere hundert Millionen Dollar. Die tatsächliche Summe, auf die sich beide Parteien nun grundsätzlich geeinigt haben, liege aber weit darunter, sagte eine mit der Sache vertraute Person dem Wall Street Journal Deutschland.

Die Bank sah sich zu Unrecht an den Pranger gestellt. Mit den eigentlichen Zwangsvollstreckungen und der Verwaltung der gepfändeten Häuser habe sie nichts zu tun. Das Institut trete lediglich als Treuhänder für Investoren auf. Es sorge in dieser Rolle nur dafür, dass die einzelnen Anleger ihr Geld bekämen, hatte es geheißen. Offenbar konnte sich Deutsche Bank nun mit ihrer Argumentation durchsetzen.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/DJ

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