Es ist wohl nur ein kurzer Moment der Schwäche gewesen: In der chinesischen Industrie deutet nach einer kleinen Eintrübung wieder alles auf Wachstum. Positiv stimmt die Experten, dass diese Entwicklung auch auf die Privatwirtschaft übergreift. Damit hellen sich auch die Aussichten fürs Abschlussquartal auf.

Die noch vor wenigen Monaten aufgekommenen Sorgen über eine mögliche Wirtschaftsabkühlung in Chinas scheinen sich nicht zu bewahrheiten. Die Geschäfte der chinesischen Industrie laufen so gut wie seit einem halben Jahr nicht mehr. Der vorläufige Einkaufsmanagerindex der Großbank HSBC kletterte im September auf 51,2 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit März.

Bereits im vergangenen Monat war das Barometer wieder knapp über die Marke von 50 Zählern geklettert, ab der Wachstum signalisiert wird. Der Index basiert auf einer Umfrage unter vorwiegend kleinen und mittelständischen Privatunternehmen.

Als Grund für die positive Entwicklung in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft führte HSBC eine stärkere Nachfrage sowohl im Inland wie im Ausland an.

Gute Aussichten fürs vierte Quartal

Nach Einschätzung von Beobachtern deutet der Anstieg darauf hin, dass China die Schwäche des ersten Halbjahres weiter hinter sich lässt. "Das sind sehr gute Zahlen, die uns mehr Vertrauen in die Erholung geben", sagte ANZ-Ökonom Raymond Yeung. Es sehe aus, als ob sich diese Entwicklung im vierten Quartal fortsetzen werde. Er verwies darauf, dass die Erholung im September von den großen Staatsunternehmen auf die kleineren Privatunternehmen übergegriffen habe.

Chinas Wirtschaftswachstum hat sich von 7,7 Prozent im ersten auf 7,5 Prozent im zweiten Quartal abgeschwächt. Beobachter hatten deshalb befürchtet, dass das Wachstumsziel der Regierung für das gesamte Jahr von 7,5 Prozent verfehlt werden könnte.