Telekom, Coba, Henkel, Tui, Adidas Berichtssaison nimmt nochmal Fahrt auf
08.08.2013, 13:32 UhrDie Bilanzzeit dauert unvermindert an: Allein aus dem Dax öffnet jedes sechste Unternehmen seine Bücher. Und auch in der zweiten und dritten Reihe präsentieren Firmen ihre Zahlen. Dies sorgt zusammen für reichlich Bewegung bei den Einzelwerten am Aktienmarkt.
Henkel glänzt
Der Konsumgüterkonzern Henkel wächst weiter. Im zweiten Quartal stieg der Umsatz um 1,9 Prozent auf knapp 4,3 Milliarden Euro. Dabei erzielte das Klebstoffgeschäft nach einer Delle im ersten Quartal wieder leichte Umsatzzuwächse. Auch die Konsumentengeschäfte legten weiter zu. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern legte um 8,2 Prozent auf 660 Millionen Euro zu. Der Nettogewinn erhöhte sich von 394 Millionen auf 418 Millionen Euro. Das Unternehmen konzentriert sich verstärkt auf margenstarke Produkte und bekommt seine Kosten unter Kontrolle.
Telekom kann noch selbst wachsen
Die Deutsche Telekom wächst dank zahlreicher neuer Kunden in den USA und in
Commerzbank erfreut den Markt
Die Commerzbank verdient im zweiten Quartal etwas mehr als erwartet. Das Ergebnis nach Steuern betrug 43 Millionen Euro und damit 13 Millionen Euro mehr als von Analysten erwartet. Dabei half ein Zinsüberschuss von 1,63 Milliarden Euro und die niedriger als erwartet ausgefallene Risikovorsorge. Gleichwohl belasteten die faulen Kredite und die hohen Kosten, so dass der Gewinnrückgang im Vergleich zum Vorjahr mit knapp 85 Prozent stark ausfiel. In den ersten sechs Monaten blieb ein Verlust in Höhe von 51 Millionen Euro stehen. Bank-Chef Martin Blessing sprach von einem Übergangsjahr.
Tui kriegt die Kurve
Europas größter Reiseveranstalter Tui hat im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres die Rückkehr in die schwarzen Zahlen geschafft. Dabei profitierte das Unternehmen von operativen Verbesserungen und dem Wegfall von Einmalbelastungen bei der britischen Touristiktochter. Mit dem Gewinn in Höhe von 15,3 Millionen Euro überraschte Tui die Experten. Allerdings musste der Konzern wegen ungünstiger Währungseffekte Einbußen beim Umsatz hinnehmen. Wegen des Wegfalls von Einmaleffekten verdoppelte sich das operative Ergebnis (EBITA) auf 87,2 Millionen Euro. Zu den schwarzen Zahlen unter dem Strich trug auch die Beteiligung an der Containerreederei Hapag-Lloyd bei.
Adidas fehlen die Großereignisse
Der Sportartikelhersteller Adidas leidet unter dem anhaltend schwachen Marktumfeld in Westeuropa sowie negativen Währungseffekten. Im zweiten Quartal sank der Umsatz, der im Vorjahr durch die Fußball-Europameisterschaft und die Olympischen Spiele einen kräftigen Schub erhalten hatte, um 3,8 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Währungsbereinigt blieben die Erlöse des weltweit zweitgrößten Sportartikelherstellers stabil. Unter dem Strich stieg der Nettogewinn wegen einer geringeren Steuerlast um gut vier Prozent auf 172 Millionen Euro.
Phoenix Solar sieht sich auf Kurs
Das Photovoltaik Systemhaus Phoenix Solar hat im zweiten Quartal mit 0,4 Millionen Euro erstmals seit 2010 wieder ein positives operatives Ergebnis erzielt. Damit sieht sich das Unternehmen auf dem Weg, das operative Ergebnis bis Jahresende auf minus 7 Millionen bis minus 2 Millionen Euro zu reduzieren. Optimistisch stimmte der Auftragseingang. Mit größeren Order aus den USA, Thailand und Saudi-Arabien fühlt sich das Unternehmen in seiner im Februar 2013 beschlossenen Neuausrichtung auf internationale Wachstumsmärkte bestätigt. In den ersten sechs Monaten erlöste das Unternehmen 68,4 Millionen nach 84,4 Millionen Euro im Vorjahr.
Baywa legt kräftig zu
Europas größter Agrarhändler Baywa hat im zweiten Quartal mehr umgesetzt und verdient. Dabei profitierte das Unternehmen von Zukäufen und dem Ausbau des Geschäfts mit Solarenergie. Der Erlös sei bis Ende Juni um 61,2 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro geklettert, hieß es. Vor Zinsen und Steuern (EBIT) erwirtschaftete Baywa mit 157,2 Millionen Euro drei Viertel mehr als vor einem Jahr.
SGL Carbon zieht die Reißleine
Der Graphitspezialist SGL Carbon hat im zweiten Quartal rote Zahlen geschrieben und will nun mit einem Sparprogramm "SGL2015" gegensteuern. Schuld sind Auftragsverzögerungen und hohe Entwicklungsvorleistungen in der noch jungen Carbonfasersparte CFC. Zudem belastet der schwache Yen das Geschäft in Asien. Im zweiten Jahresviertel summierte sich der Nettoverlust auf 234 Millionen Euro nach einem Gewinn von 9,2 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz sank von 428 Millionen auf 414 Millionen Euro. Die bereits zweimal kassierte Prognose wurde indes bestätigt.
Bei Jungheinrich steigt die Zuversicht
Der Flurförderzeugen-Hersteller Jungheinrich gewinnt nach dem schwachen Jahresauftakt zunehmend an Fahrt. Die Nachfragesituation habe sich von April bis Juni 2013 fortlaufend verbessert und die Auftragslage sei gut, hieß es. Im zweiten Quartal stagnierte der Erlös nahezu bei 564 Millionen Euro. Beim Ergebnis nach Steuern wies Jungheinrich 27,4 Millionen aus, das waren 4,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei der Zielsetzung für das laufende Jahr zeigt sich das SDax-Unternehmen bei seinen Aussagen zum erwarteten Ordervolumen ein wenig optimistischer.
Deutz kann Gewinn mehr als verdoppeln
Der Motorenbauer Deutz profitiert von einer starken Nachfrage und guten Verkäufen höherwertiger Aggregate. Die Erlöse kletterten im zweiten Quartal von 344 Millionen auf 372 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg von 10,7 Millionen auf 16,5 Millionen Euro. Das Konzernergebnis konnte auf 12,3 Millionen Euro mehr als verdoppelt werden. Für seine Jahresziele ist Deutz damit gut im Rennen.
Rhön-Klinikum profitiert von hohen Patientenzahlen
Der Krankenhausbetreiber Rhön-Klinikum hat im Halbjahr die Erwartungen erfüllt und die Jahresprognosen bestätigt. Umsatz und Gewinne verbesserten sich auf Jahressicht deutlich. Grund waren unter anderem erneut gestiegene Patientenzahlen. In den ersten sechs Monaten kletterten die Erlöse um 8,4 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Der Gewinn erhöhte sich um ein Prozent auf 51 Millionen Euro. Seit soll mit einem Sparprogramm die Ertragskraft des Konzerns in den kommenden Jahren verbessert werden. Mittelfristig strebt der Konzern organische Wachstumsraten von rund 3,5 bis 4,5 Prozent pro Jahr an.
Quelle: ntv.de, jwu/DJ/dpa