Wirtschaft

Walters Woche "Deutsche wollen ins Verderben rennen"

Immer mehr deutsche Politiker fordern den Austritt Griechenland aus der Eurozone. Für n-tv Finanzexperte Norbert Walter fehlt es diesen an einer "geostrategischen Ausbildung". Er kritisiert die "Wahlkämpfer, die dem Bürger nach dem Mund reden", scharf.

Das zweite Hilfspaket für Griechenland ist vom Bundestag verabschiedet. Allerdings häufen sich die Stimmen in der Politik, die einen Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone fordern. Für n-tv-Finanzexperte Norbert Walter mangelt es diesen aber an einer "geostrategischen Ausbildung". Er kritisiert sie als "kleine Wahlkämpfer, die dem Bürger, der es auch nicht verstent, nach dem Mund reden. Die derzeit nicht Schaden vom Volke wenden, sondern solches auf das Volk häufen."

Ein Austritt oder Hinauswurf Griechenlands steht für Walter nicht zur Debatte. Die Probleme würden dadurch nicht gelöst. Vielmehr käme es zu "Dominoeffekten". "Die Finanzmärkte werden sich die nächsten Kandidaten herauspicken und dann beginnt das Spiel von neuem."

Walter zufolge fehlt es so manchem Politiker an Einsicht: "Es hilft alles nichts. Deutsche wollen ins Verderben rennen. Erst wenn sie es mehrfach hintereinander getan haben und feststellen, sie sind im Verderben, wenden sie. Vorher wollen sie nicht zuhören und lernen", so sein vernichtendes Urteil.

Walter plädiert stattdessen erneut für eine Erweiterung des Euro-Rettungsschirms. Noch wichtiger sei aber "diplomatisches Geschick", denn Athen brauche nicht nur Hilfe beim Abbau der enormen Staatschulden sondern auch bei der "Herstellung einer 'good governance', also einer vernünftigen Verwaltung, einer vernünftigen Privatisierung ihrer Staatsbetriebe".

Quelle: ntv.de

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