Wirtschaft

Prognosen erhöht Weltstahlverband optimistisch

Gute Stimmung: Die Stahlöfen glühen wieder.

Gute Stimmung: Die Stahlöfen glühen wieder.

(Foto: dpa)

Die Stahlbranche heizt die Öfen wieder ein. Nachdem die Wirtschaftskrise der konjunktursensiblen Branche eine schwere Delle verpasst hat, steigt der Optimismus wieder. Der Weltstahlverband setzt seine Prognose hoch.

Der Optimismus in der Stahlbranche wächst. Der Weltstahlverband erhöhte am Montag auf seiner Jahreskonferenz in Tokio seine Prognose für dieses Jahr und rechnet auch 2011 mit Zuwächsen. In den Industrieländern erhole sich die Wirtschaft schneller als erwartet. Die weltweit hergestellte Stahlmenge solle in diesem Jahr um 13,1 Prozent auf rund 1,27 Mrd. Tonnen steigen. Damit würde der bisherige Rekordwert von 2007 überschritten.

Zuletzt hatten die Experten des Verbandes ein Plus von 8,4 Prozent für möglich gehalten. Im kommenden Jahr rechnen die Experten mit einem Zuwachs von 5,3 Prozent auf 1,34 Mrd. Tonnen.

Gefahr gebannt

Die Gefahr eines neuerlichen Einbruchs der Wirtschaft in die Rezession sieht der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses des Weltstahlverbandes, Daniel Novegil, inzwischen gebannt. Bereits vor einigen Tagen hatte sich ThyssenKrupp-Chef Ekkehard Schulz ähnlich geäußert. Deutschlands größter Stahlkonzern produziert derzeit auf Hochtouren und rechnet auch 2011 mit einen hohen Nachfrage.

Der Weltstahlverband warnte allerdings vor Unsicherheiten. Noch werde der Aufschwung vor allem von den staatlichen Konjunkturprogrammen und Lagereffekten - viele Stahlverarbeiter füllen ihre leeren Vorräte wieder auf - getrieben. "Ob die Ausgaben von Verbrauchern und Investitionen von Unternehmen nun tatsächlich steigen, muss abgewartet werden", sagte Novegil.

China hält Absatz hoch

Der größte Stahlhunger Chinas scheint erstmal gestillt zu sein.

Der größte Stahlhunger Chinas scheint erstmal gestillt zu sein.

(Foto: REUTERS)

Im vergangenen Jahr war die Weltstahlproduktion um 6,6 Prozent gesunken. Der Einbruch wäre noch viel schlimmer gewesen, wenn China nicht mit seinen riesigen Konjunkturprogrammen den eigenen Stahlverbrauch um ein Viertel nach oben geschraubt hätte. In China wird mittlerweile fast die Hälfte des gesamten Stahls auf der Welt produziert.

In den Industrieländern Nordamerikas und Europas war der Stahlabsatz 2009 um mehr als ein Drittel eingebrochen. Die Stahlbranche gilt als besonders konjunkturabhängig. Mit Ausbruch der Wirtschaftskrise im Herbst 2008 brachen praktisch über Nacht die Aufträge vor allem in den Industrieländern weg.

In diesem Jahr rechnen die Experten in China mit einem deutlichen Abkühlen der Stahlkonjunktur. Die Produktion soll angesichts des Auslaufens der Konjunkturprogramme und der Bemühungen der chinesischen Regierung, den Immobilienmarkt zu bremsen, nur noch um 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigen, im kommenden Jahr um 3,5 Prozent. Damit läge die Produktion in China aber um 42 Prozent über dem Wert von 2007.

In den USA rechnet der Stahlverband 2010 mit einem Absatzplus von einem Drittel, 2011 von 9,4 Prozent. In der EU soll die Produktion um 18,9 Prozent in diesem und um 5,7 Prozent im nächsten Jahr steigen. Zugpferd ist Deutschland mit einem erwarteten Produktionszuwachs von einem Viertel in diesem Jahr und fünf Prozent 2011. Allerdings liege die Menge damit weiter unter dem Vorkrisenniveau.

Quelle: ntv.de, sla/dpa

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