Wirtschaft

2013 nur ein Ausnahmejahr? Weltbörsen lassen es krachen

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(Foto: REUTERS)

Der Dax klettert im abgelaufenen Jahr 25 Prozent. Der Dow legt mehr als ein Viertel zu, der S&P-500 um fast 30 Prozent. Aber es geht noch deutlich besser.

Großzügige Notenbanken und gute Konjunkturaussichten weltweit haben den internationalen Aktienbörsen zu einem Ausnahmejahr 2013 verholfen. In New York legte der Dow-Jones-Index übers Jahr um mehr als ein Viertel zu - so stark wie seit 1995 nicht mehr. Der japanische Leitindex Nikkei legte gar um 56 Prozent zu, das ist das beste Ergebnis seit mehr als 40 Jahren. Der Dax der größten deutschen Börsenwerte ging mit einem Plus von 25 Prozent höher denn je aus dem Jahr. Für viele europäische Märkte erwarten von Reuters befragte Experten auch im neuen Jahr Rekorde, und auch in den USA und Asien werden Zuwächse prognostiziert.

Die Welt-Leitbörse an der New Yorker Wall Street verbuchte Kurssteigerungen wie lange nicht: Der breit gefasste S&P-500 stieg seit Jahresbeginn um rund 29,6 Prozent, was das beste Börsenjahr seit 1997 darstellt. Das Technologie-Barometer Nasdaq schoss sogar um 38 Prozent in die Höhe. Wie Händler sagten, war es vor allem die ultralockere Geldpolitik der US-Notenbank, die die Aktienkurse auf immer neue Rekordstände klettern ließ - auch wenn die Federal Reserve zuletzt einen schrittweisen Ausstieg aus dem milliardenschweren Anleihekaufprogramm ankündigte.

Dax nimmt viele Hürden

Auch der Frankfurter Dax nahm im abgelaufenen Jahr dank guter Liquidität und günstiger Wirtschaftserwartungen viele Hürden: Erst fiel die 8000er Marke, dann der fünf Jahre alte Rekord von 8151 Zählern, gefolgt von der 9000er Marke - und in der vergangenen Woche sprang der Dax auch noch über 9500 Punkte. "Zweifelsohne haben viele dieses Jahr guten Grund, kräftig zu feiern. Das war ein wirklich gutes Aktienjahr", sagte ein Händler. Der Dax stieg 2013 um präzise 25,5 Prozent auf 9552 Zähler. Am letzten Handelstag 2013 ging ihm noch etwas die Puste aus: In der Schlussauktion rutschte er doch noch 0,4 Prozent ins Minus.    

Schon 2012 hatte der Dax um 29 Prozent zugelegt. Als Hauptgrund für die Hausse gilt die expansive Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank Fed. Obwohl letztere den Zufluss nun drosseln will, bleiben die meisten Börsianer auch für 2014 zuversichtlich.

"Tatsächlich sprechen die meisten Argumente für einen weiteren Anstieg", erklärt Händler Roger Peeters von Close Brothers Seydler. Er zählt dazu die weiter üppige Liquidität und die seiner Ansicht nach immer noch moderate Bewertung der Aktien. Analyst Markus Huber vom Brokerhaus Peregrine & Black gibt sich zurückhaltender. Viele gute Nachrichten - wie eine konjunkturelle Erholung weltweit - seien bereits in den Kursen enthalten. Doch auch er sieht kaum Alternativen für die Aktienanlage - zumindest für das erste Halbjahr. Schließlich dürften die Zinsen extrem niedrig bleiben.

Staat "hilft" Nikkei und Co.

In Japan waren es vor allem staatliche Konjunkturhilfen, die der Börse ihr bestes Jahr seit 1972 bescherten. Angetrieben wurde die Rally besonders vom weiteren Yen-Rückgang, der seit Jahresanfang von Regierung und Notenbank zur Stützung der heimischen Wirtschaft forciert wurde. Die japanische Währung fiel zum Dollar und zum Euro auf ein neues Fünf-Jahres-Tief. Analysten rechnen mit einer Fortsetzung der Aktien-Rally. Zwar seien die Kursgewinne schon recht kräftig gewesen. Doch seien die Anleger weiter in Kauflaune und auch für 2014 optimistisch, sagte ein Händler. Auch die meisten anderen Börsen in Fernost verzeichneten 2013 Gewinne. Lediglich die chinesischen Börsen in Shanghai und Hongkong gaben leicht nach.

Krisenfestere Anlagen wie Gold und Bundesanleihen waren die Verlierer der Aktienhausse. Der Goldpreis verlor mit 27 Prozent so viel wie seit 30 Jahren nicht mehr, und an den Bondmärkten rutschten die Kurse erstklassiger Papiere ab. Der Euro legte zum Dollar etwa vier Prozent auf 1,3776 Dollar zu. Die Währung profitierte von einer wahrgenommenen Entspannung in der Euro-Krise und ersten Anzeichen einer Konjunkturerholung in den Schuldenstaaten Südeuropas.

Experten rechnen allerdings im kommenden Jahr mit einer Trendwende beim Euro, wenn der straffere geldpolitische Kurs der US-Notenbank dem Dollar einen Zinsvorteil verleiht.

Quelle: ntv.de, bad/rts

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