Wirtschaft

Fed und Regulierer rügen Führung Watsche für JP Morgan

Auftrag an JP Morgan-Chef Dimon: Das Geldhaus soll seine Spitzenmanager finanziell stärker für ungenügende Aufsicht zur Rechenschaft ziehen.

Auftrag an JP Morgan-Chef Dimon: Das Geldhaus soll seine Spitzenmanager finanziell stärker für ungenügende Aufsicht zur Rechenschaft ziehen.

(Foto: REUTERS)

JP Morgan verliert 2012 durch riskante Absicherungsgeschäften eines Londoner Händlers einen Milliardenbetrag. Zudem leidet die Reputation der größten US-Bank. Fed und US-Regulierungsbehörde fordern nun ein härteres Durchgreifen der Bankenspitze und schärfere Kontrollen. Diese Rüge ist aber noch nicht alles.

JP Morgan Chase
JP Morgan Chase 170,84

Die größte US-Bank JP Morgan Chase muss nach ihrem milliardenschweren Handelsskandal die Risikokontrollen verschärfen. Die US-Notenbank Federal Reserve und die Regulierungsbehörde OCC forderten das Finanzinstitut auf, Mängel bei der internen Überwachung der Geschäfte zu beseitigen. Strafzahlungen verhängten die Aufseher nicht, ebenso wenig erhoben sie Vorwürfe gegen einzelne Personen. Allerdings sollte das Geldhaus seine Spitzenmanager finanziell stärker für ungenügende Aufsicht zur Rechenschaft ziehen.

Zudem forderten Fed und OCC JPMorgan in einem anderen Verfahren auf, das Bankgeheimnis besser zu wahren und Geldwäsche stärker vorzubeugen. Die Bank sagte zu, innerhalb von 60 Tagen einen Plan zur Verbesserung der Kontrollen vorzulegen.

JP Morgan hatte im vergangenen Jahr mit riskanten Absicherungsgeschäften eines Londoner Händlers 6,2 Mrd. Dollar verloren. Das Spekulationsdesaster schadete der Reputation der Bank und belastete deren Aktienkurs. Mit der Rüge der Behörden ist das Institut in dem Fall aber noch nicht alle Sorgen los. Sowohl das US-Justizministerium als auch die amerikanische Börsenaufsicht SEC und die britische Finanzaufsicht ermitteln weiter.

Rügen und Strafen

Die US-Behörden gehen derzeit auch verstärkt gegen laxe Kontrollen der Banken bei Geldwäsche vor. Dabei geht es um dubiose Transaktionen von Ländern, die wie der Iran mit Sanktionen belegt sind, sowie um Geschäfte mit Kunden, die Verbindungen zu Drogenschmuggel und Terrorismus haben.

Im Zusammenhang mit Geldwäsche-Vorwürfen hatten die beiden britischen Großbanken Standard Chartered und HSBC Vergleichszahlungen über 667 Mio. Dollar beziehungsweise 1,9 Mrd. Dollar zugestimmt. Das US-Institut Citigroup hatte sich wegen größerer Versäumnisse eine Rüge eingehandelt.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen