Wirtschaft

Mehr Kunden, mehr Umsatz, aber Verluste Vodafone-Deal belastet Kabel Deutschland

Vodafone sichert sich mit KDG ein fettes Stück vom deutschen Kabelmarkt. Für KDG gibt es erst einmal einen Nettoverlust.

Vodafone sichert sich mit KDG ein fettes Stück vom deutschen Kabelmarkt. Für KDG gibt es erst einmal einen Nettoverlust.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die milliardenschwere Übernahme durch Vodafone schlägt sich negativ in der Quartalsbilanz von Kabel Deutschland nieder. Der größte Kabelnetzbetreiber des Landes rutscht in die Verlustzone. Aussagen zur Dividende spart sich KDG.

Die Übernahme durch Vodafone beschert dem größten Kabelnetzbetreiber des Landes, Kabel Deutschland (KDG), satte Verluste. Der Kauf durch den Mobilfunkriesen belastete das Nettoergebnis den Angaben zufolge mit 206 Millionen Euro. Unterm Strich entstand im zweiten Quartal des Geschäftsjahres dadurch ein Verlust von 129 Millionen Euro, nachdem Kabel Deutschland im Vorjahreszeitraum noch einen Gewinn von 61 Millionen Euro erzielt hatte.

Der Umsatz stieg um 4 Prozent auf 471 Millionen Euro, das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) stieg um 8,9 Prozent auf 232 Millionen Euro, was einer Marge von 49,3 Prozent entspricht, wie Kabel Deutschland weiter mitteilte.

Die Quartalszahlen bewegten den Kurs der Aktie nach Aussage eines Händlers kaum. Die Papiere verloren rund 0,5 Prozent. "Mit dem Umsatz und den Kundenzahlen waren wichtige Daten bereits bekannt", sagte ein Händler. Der operative Gewinn liege leicht über seiner Schätzung. Die Aktien dürfte in der Spekulation auf eine Komplettübernahme durch Vodafone zu einem späteren Zeitpunkt weiter über 90 Euro handeln.

Keine Details zur Dividende

KDG hatte die Belastung bereits im Oktober angekündigt. Einen Tag vor der Hauptversammlung wurde damals auch der Umsatzausblick für das im kommenden März endende Quartal gekappt. Er soll nunmehr zwischen 5 und 6 Prozent über dem Vorjahr liegen, nachdem der Kabelnetzbetreiber bis dahin von einem Wachstum von 8 Prozent ausging. Die genannten Umsatzzahlen enthalten keine Einspeiseentgelte der öffentlich-rechtlichen Sender, deren Zahlung diese verweigern.

Vodafone hatte sich im Zuge eines Übernahmeangebotes 76,57 Prozent der Kabel-Deutschland-Aktien gesichert. Vor diesem Hintergrund will Kabel Deutschland keinen Indikation für die in 2014 zu zahlende Dividende geben. Die Übernahme ist rund 7,7 Milliarden Euro schwer. Die Kartellwächter hatten den Deal bereits abgesegnet.

Laut dem Industrieanalysten IHS sichert sich Vodafone mit dem milliardenschweren Kauf von Kabel Deutschland in Europas größter Volkswirtschaft einen Marktanteil von 54,3 Prozent bei der Sprachtelefonie, von 44,9 Prozent beim Breitband-Internet, von 32,3 Prozent im Mobilfunk sowie von 7,6 Prozent am TV-Kabel-Markt und wird ein integrierter Anbieter aller Telekommunikationsdienstleistungen - wie der größte Konkurrent hierzulande, die Deutsche Telekom.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen