Wirtschaft

Gut gerüstet für Konsolidierung am US-Mobilfunkmarkt Verizon-Gewinn knackt Fünf-Milliarden-Marke

Milliardengewinn nach Milliardenverlust: Verizon meldet sich zurück.

Milliardengewinn nach Milliardenverlust: Verizon meldet sich zurück.

(Foto: REUTERS)

Seit Wochen bestimmt die Telekom-Tochter T-Mobile US mit Kundenzahlen, Milliardeninvestitionen und Übernahmespekulationen die Branchenschlagzeilen in den USA. Nun schlägt Verizon zurück - erfolgreich, sagen Analysten.

Der US-Telekomriese Verizon ist wieder in der Spur. Das Unternehmen erzielte im vierten Quartal einen Nettogewinn von 5,1 Milliarden Dollar, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust in fast ähnlicher Höhe angefallen war. Allerdings hatten damals zahlreiche Sonderfaktoren belastet, während sie das Ergebnis nun aufpolsterten. Bereinigt ergab sich ein Anstieg des Gewinns auf 66 Cent von 38 im Vorjahr.

Mit diesem Ergebnis übertraf Verizon leicht die Prognosen der Analysten, die im Schnitt mit 1 Cent weniger gerechnet hatten. Auch der Umsatz lag mit einem Anstieg um 3,4 Prozent auf 31,07 Milliarden Dollar leicht über den Erwartungen. Vorbörslich ging es für die Titel an der Wall Street um rund 1 Prozent nach oben.

Kampf der Großen

Damit beweist der Platzhirsch auf dem hart umkämpften US-Mobilfunkmarkt Stärke. Nicht zuletzt die Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile US befeuert in den USA einen harten Preiskampf. Mit niedrigen Preisen und einem verbesserten Netz geht die Telekom-Tochter erfolgreich auf Kundenfang.

Gleichzeitig spekulieren Marktteilnehmer über eine Übernahme. Der Wettbewerber Sprint zeigt Interesse und könnte bei einer Übernahme noch deutlicher an Verizon und AT&T heranrücken, was wiederum den Wettbewerb noch stärker anfachen könnte.

Auch die beiden Marktführer schlafen nicht. Verizon hat erst vergangenes Jahr seinen Partner Vodafone bei der Mobilfunktochter Verizon Wireless ausgezahlt, und auch AT&T hat für mehrere Milliarden Dollar zugekauft.

Softbank will mitmischen

Das Interesse von Sprint wird zusätzlich durch den japanischen Mobilfunkriesen Softbank geschürt. Er verhandelt einem Agenturbericht zufolge mit der Deutschen Telekom über einen Kauf der US-Tochter. Softbank führe direkte Gespräche mit der Deutschen Telekom, um Hindernisse einer möglichen Übernahme von deren US-Mobilfunktochter auszuräumen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit dem Sachverhalt vertraute Personen.

Die Japaner wollen T-Mobile US mit Sprint verschmelzen. Obwohl sich Softbank eine Finanzierung des Zukaufs bei Banken bereits gesichert habe, könne es aber noch Monate dauern, bis eine Übereinkunft erzielt sei, zitierte die Agentur einen Insider. Bei der Deutschen Telekom war zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Die Telekom hält noch 67 Prozent der Aktien des börsennotierten Ablegers T-Mobile US, will sich aber über kurz oder lang aus dem hart umkämpften amerikanischen Markt zurückziehen. Das "Wall Street Journal Deutschland" hatte erst am Freitag berichtet, Sprint habe von mindestens zwei Banken Finanzierungsvorschläge für eine Übernahme erhalten. Der Kaufpreis werde dabei mit rund 50 Milliarden Dollar kalkuliert.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/rts

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