Wirtschaft

Stimmungsdelle vor Weihnachten Verbraucher werden vorsichtiger

Kurz vor Weihnachten drückt die Angst vor Arbeitsplatzverlusten auf die Stimmung der Verbraucher. Das Konsumklima trübt sich im Dezember bereits zum zweiten Mal in Folge ein.

Dramatische Einbrüche müssen die Einzelhändler zum Jahresende nicht befürchten.

Dramatische Einbrüche müssen die Einzelhändler zum Jahresende nicht befürchten.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Wie die Nürnberger GfK mitteilte, gab der Indikator um 0,3 auf 3,7 Punkte nach; Analysten hatten mit unverändert 4,0 Zählern gerechnet. Dennoch bleibe der Konsum in diesem Jahr die wesentliche Stütze der Konjunktur, schrieben die Experten, weil bei Exporten und Investitionen mit deutlichen Rückgängen zu rechnen sei.

Auch müssen die Einzelhändler keine drastischen Einbrüche zum Jahresende befürchten: "Diese stabile Konsumneigung kann im bevorstehenden Weihnachtsgeschäft für eine positive Überraschung sorgen, zumal der Handel mit preislich attraktiven Angeboten aufwarten wird."

Die Verbraucher beurteilen trotz des zuletzt kräftigen Wachstums und des steigenden Optimismus bei Wirtschaftsforschern die Aussichten für die Konjunktur düsterer. Der entsprechende Index sank um knapp acht Punkte auf 0,9 Zähler. Damit liegt er aber immer noch um 31 Punkte über dem Vorjahreswert. Die Konsumenten gingen nach wie vor davon aus, dass die Wirtschaft sich auch im kommenden Jahr erhole, schrieben die Konsumforscher.

Das dicke Ende kommt noch

Deutschlands Wirtschaft war im dritten Quartal um 0,7 Prozent gewachsen, angetrieben von Industrie und Außenhandel. Auf dem Arbeitsmarkt steht das Schlimmste aber wohl noch bevor: Die Wirtschaftsweisen sagen für 2010 vorher, dass im Jahresschnitt etwa vier Mio. Menschen ohne Job sein werden.

"Die stabile Konsumneigung kann im bevorstehenden Weihnachtsgeschäft für eine positive Überraschung sorgen."

"Die stabile Konsumneigung kann im bevorstehenden Weihnachtsgeschäft für eine positive Überraschung sorgen."

Zunehmend drücken auch die steigenden Energiepreise die Einkommenserwartungen. Mitte Oktober lag der Preis für ein Barrel Rohöl über seinem Vorjahreswert. "Für die Konsumenten entfällt somit dieser kaufkraftstärkende Stimulus auf ihre Einkommensaussichten, die momentan durch den massiven Preiswettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel jedoch zumindest teilweise kompensiert werden", schrieben die Experten. Das entsprechende Barometer fiel um 6,7 auf 6,2 Punkte.

Die Lust auf größere Anschaffungen vergeht den Verbrauchern dagegen dennoch nicht: Der Indikator legte sogar 0,2 Zähler auf 26,3 Punkte zu. "Das Auslaufen der Abwrackprämie im September dieses Jahres beeinträchtigt offenbar die Konsumneigung nicht nachhaltig", schrieben die Experten. "Dazu trägt sicherlich auch bei, dass die Autohändler derzeit versuchen, die Kauflust der Verbraucher mit verstärkten Rabatten aufrecht zu erhalten."

Quelle: ntv.de, rts

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