Wirtschaft

Geschenkbudgets aufgestockt Geld sitzt zu Weihnachten locker

Seit Jahren überraschen die konsumfreudigen Deutschen sämtliche Experten: Statt das Geld zusammenzuhalten, geben sie es lieber aus. Zum Jahresende nun zeigen sich die Verbraucher sogar so ausgabefreudig wie seit vielen Jahren nicht.

Das Weihnachtsfest könnte in vielen Familien üppig ausfallen als im vergangenen Jahr: Wenige Wochen vor dem Fest zeigen sich die Deutschen in bester Konsumstimmung. Dank der sich abzeichnende Erholung der heimischen Wirtschaft und dem stabilen Arbeitsmarkt sitzt das Geld zumeist locker. Darüber hinaus vermiesen die niedrigen Zinsen die Lust zum Sparen."Die Sparneigung liegt auf dem niedrigsten Wert seit der Wiedervereinigung", sagte Rolf Bürkl, Konsumexperte bei den Marktforschung der GfK. Und so fließt mehr Geld in den Konsum. Aber auch "Betongold" ist weiter im Vormarsch, da die niedrigen Hypothekenzinsen zum Bauen reizen.

Wie die Gesellschaft weiter mitteilte steigen Anschaffungsneigung und Einkommenserwartung weiter. Der von der GfK errechnete Konsumklimaindex steigt im Dezember mit 7,4 Punkten auf ein Sieben-Jahreshoch.

Bedeutender Wirtschaftsfaktor

Mittlerweile trägt die Lust am Shoppen maßgeblich zum Wirtschaftswachstum bei. In diesem Jahr soll der private Konsum laut GfK um ein Prozent steigen. Und auch die Aussichten für das kommende Jahr sind gut. Die Grundvoraussetzung wie Beschäftigung und Konjunkturerholung sind weiter positiv - und so dürften die Konsumausgaben erneut steigen. Und auch der von der neuen Bundesregierung angekündigte Verzicht auf Steuererhöhungen ist ein vielversprechendes Signal.

Für den Einzelhandel gehören die Monate November und Dezember zu den wichtigsten des Jahres. Nicht wenige Händler erzielen dann den Löwenanteil ihres Jahresgewinns. Und der könnte in diesem Jahr besonders üppig ausfallen: Laut den Konsumexperten der Gfk liegt das Weihnachtsbudget der Deutschen etwas höher als im vergangenen Jahr. Durchschnittlich 288 Euro wollen sie für Geschenke ausgeben - drei Euro mehr als 2012. Damals allerdings war das Geschenkbudget auch von 261 auf 285 Euro in die Höhe geschnellt. Die Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) hatte vor kurzem ein durchschnittliches Geschenkbudget von 273 Euro pro Person ermittelt. Für den Einzelhandel wären dies ein Umsatzvolumen von rund 15,2 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Plus von zwei Prozent zum Vorjahr.

Weihnachtsmann bringt vor allem Bücher und Spielzeug

Auf dem Gabentisch werden der GfK zufolge erneut zumeist Bücher und Spielzeug liegen. Auch Kleidung und Kosmetikartikel werden vielfach verschenkt. An fünfter Stelle kommen bereits knisternde Umschläge: "Es sind 3,3 Milliarden Euro für Bargeschenke vorgesehen, vor allem von der Altersgruppe der 55- bis 74-Jährigen", erläutert Adlwarth.

Hinzu kommen zahlreiche Gutscheine, die vor allem für Restaurantbesuche und Reisen, Bekleidung, Unterhaltungselektronik und Veranstaltungen vorgesehen sind. Eine Aufwertung erfahren kulinarische Genüsse: Für Lebensmittel und Getränke wird in diesem Jahr deutlich mehr Geld ausgegeben. CDs und DVDs verlieren an Gunst, während Abos und Veranstaltungstickets öfter Freude bereiten sollen. Zwar planen weniger Menschen, Schmuck und Uhren zu verschenken - doch wenn, dann ist ihr Budget dafür deutlich höher als 2012. Das gleiche gilt für Unterhaltungselektronik, Tablets und Smartphones.

Der Einzelhandel indes rechnet im Weihnachtsgeschäft nicht mit großen Wachstumssprüngen. Der Branchenverband HDE erwartet ein Umsatzplus von 1,2 Prozent auf rund 80,6 Milliarden Euro. Dies wäre jedoch deutlich besser als das enttäuschende Weihnachtsgeschäft im vergangenen Jahr, als die Umsätze um lediglich 0,2 Prozent gewachsen waren. Damals hatten Schnee und Eis die Menschen vom Einkaufen abgehalten.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/dpa

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