Wirtschaft

FDIC geht das Geld aus US-Banken springen ein

Das Bankensterben in den Vereinigten Staaten bringt das Finanzsystem des Landes an den Rand seiner Belastbarkeit. Damit die Einlagensicherung FDIC handlungsfähig bleibt, sammelt Washington jetzt einen üppigen Vorschuss ein.

Repräsentativ gedacht, doch in der Ausführung lehnt sich das Logo vor der FDIC-Zentrale in Washington stark an die Grabstein-Ästhetik an.

Repräsentativ gedacht, doch in der Ausführung lehnt sich das Logo vor der FDIC-Zentrale in Washington stark an die Grabstein-Ästhetik an.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Mit einer Vorauszahlung ihrer Gewerbegebühren wollen US-Banken der Regierung bei der Rettung der eigenen Branche unter die Arme greifen. Denn angesichts der Flut von Regionalbank-Pleiten in den USA geht der staatlichen Einlagensicherung das Geld aus. Damit die Einrichtung zum Schutz der Sparer nicht selbst pleitegeht, zahlen Amerikas Banken ihre Versicherungsbeiträge nun auf drei Jahre im Voraus.

Die ungewöhnliche Notmaßnahme soll rund 45 Mrd. Dollar (30 Mrd. Euro) in die Kassen der Einlagensicherung FDIC spülen. Das beschloss der Verwaltungsrat der Organisation am Donnerstag in Washington.

Die nun verabredete Vorauszahlung gilt als die attraktivere Alternative in der noch immer unter der Krise ächzenden Branche, der sonst höhere Notgebühren gedroht hätten.

US-Banken müssen jedes Quartal bestimmte Abgaben für die Sicherung ihrer Kundeneinlagen leisten, damit die FDIC im Fall einer Pleite einspringt. In diesem Jahr hatte die FDIC bereits 120 US-Banken schließen müssen, so viele wie seit 1992 nicht mehr pro Jahr. Im vergangenen Jahr brachen 25 Institute zusammen, 2007 waren es lediglich drei.

Banken auf der Roten Liste

Dadurch rutschte die FDIC (Federal Deposit Insurance Corporation) erstmals in ihrer Geschichte selbst in die roten Zahlen. Zwar fand die Organisation in den allermeisten Fällen bisher andere Banken als Käufer der gescheiterten Häuser, sie blieb aber oftmals dennoch auf Ausfällen sitzen. Die FDIC sichert in den USA je Konto Einlagen bis zu 250.000 Dollar ab.

Kein Bankier der Welt möchte so ein Schild auf seinem Schalter sehen.

Kein Bankier der Welt möchte so ein Schild auf seinem Schalter sehen.

(Foto: REUTERS)

Experten rechnen mit vielen weiteren Zusammenbrüchen unter den noch fast 8200 versicherten Banken. Zur Jahresmitte standen mehr als 400 von ihnen als gefährdete Institute auf der "roten Liste" der FDIC.

Für die Jahre 2009 bis 2013 befürchtet die FDIC durch die Pleitewelle Kosten von rund 100 Milliarden Mrd. Dollar.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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