Wirtschaft

Autobranche feiert Rekordabsatz US-Amerikaner greifen zu

Nagelneue Autos warten in Bremerhaven auf ihre Verschiffung in die USA.

Nagelneue Autos warten in Bremerhaven auf ihre Verschiffung in die USA.

(Foto: REUTERS)

Während sich die Deutschen wegen der europäischen Schuldenkrise beim Kauf von Neuwagen zurückhalten, schlagen die Verbraucher in den USA unbeirrt zu. Der August ist ein sehr guter Monat für die Branche - auch die deutschen Hersteller profitieren. Bis auf BMW.

Die Autobauer können sich über einen erfolgreichen Sommer in den USA freuen. Nach einem bereits erfolgreichen Juli legte der Absatz im vergangenen Monat binnen Jahresfrist um 20 Prozent zu. Es war für die Branche damit der beste August dort seit fünf Jahren. Trotz einer weiterhin vergleichsweise hohen Arbeitslosigkeit, weltwirtschaftlicher Unsicherheiten und der Schuldenkrise beim wichtigen Handelspartner Europa bleiben die Vereinigten Staaten damit ein Paradies für Autobauer.

Bei VW brummt's

Volkswagen verzeichnete sogar den besten August in den USA seit 1973. Europas größter Hersteller verkaufte mit 41.011 Fahrzeugen 62,5 Prozent mehr Autos als vor einem Jahr. Die US-Verbraucher seien dank günstiger Kreditbedingungen wieder verstärkt zu größeren Anschaffungen bereit, sagte Analyst Jesse Toprak von TrueCar.com. 

Kräftig zulegen konnten auch die japanischen Hersteller Toyota mit einem Plus von 46 Prozent und Honda  mit einem Zuwachs von knapp 60 Prozent. Etwas weniger stark fiel das Plus bei den drei großen heimischen Autobauern aus. Marktführer General Motors verkaufte zehn Prozent mehr Wagen, Rivale Ford 13 Prozent mehr. Die

Fiat -Tochter Chrysler verzeichnete ein Absatzplus von 14 Prozent. "Da die Benzinpreise im August erneut gestiegen sind, hat sich eine wachsende Zahl von Menschen für kraftstoffsparende Autos entschieden", sagte der fürs Marketing zuständige Vize-Präsident von Ford, Ken Czubay.

Damit erweist sich der US-Automarkt zunehmend als Stütze für die deutschen Pkw-Hersteller, da in den meisten westeuropäischen Ländern wegen der Schuldenkrise und hoher Arbeitslosigkeit kaum noch neue Autos verkauft werden. Einschließlich seiner Töchter Audi und Porsche steigerte VW den Absatz um 48 Prozent. Porsche brachte 3026 seiner Sport- und Geländewagen und damit 39 Prozent mehr an die Kunden. Audi steigerte ihren Absatz um 13 Prozent auf einen neuen Rekordwert für August.

Zeit für Erneuerung

Der US-Kommunikationschef von Volkswagen, Carsten Krebs, begründete die positive Entwicklung damit, dass Verbraucher verstärkt ältere Fahrzeuge durch neue Modelle ersetzten. Dies habe dazu beigetragen, dass sich der Autosektor zuletzt besser entwickelt habe als die Gesamtwirtschaft. Hinzu kommt, dass auch der lange brachliegende Immobilienmarkt in den USA wieder anzieht. Handwerker können sich deshalb einen neuen Pick-up-Truck leisten.

Auch bei Daimler florierten die Geschäfte. Der Stuttgarter Konzern steigerte den Absatz der Marken Mercedes und Smart um insgesamt 13 Prozent. Auf deutscher Seite verzeichnete lediglich BMW mit einem Minus von 5,7 Prozent Einbußen. Landeschef Ludwig Willisch erklärte dies mit Lieferengpässen und kommenden neuen Modellen. Die Verkäufe der Kleinwagen-Tochter Mini florierten dagegen.

Quelle: ntv.de, ddi/rts/dpa

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