Wirtschaft

Scharfe Schnitte beim Personal? Tuifly schnallt den Gürtel enger

Auf Sparkurs:  Eine Boeing 737-800 der Fluggesellschaft Tuifly nach dem Start vom Flughafen in Hannover (Archivbild).

Auf Sparkurs: Eine Boeing 737-800 der Fluggesellschaft Tuifly nach dem Start vom Flughafen in Hannover (Archivbild).

(Foto: dpa)

Der Konzernumbau des Touristikriesen Tui erreicht die Tochter Tuifly. Der Airline steht ein energisches Sparprogramm bevor - offenbar auch mit Konsequenzen für Bodenpersonal, Kabinencrew und Piloten. Einem Sprecher zufolge laufen die Verhandlungen.

Deutschlands viertgrößte Fluggesellschaft, der Ferienflieger Tuifly, will durch Sparmaßnahmen und größere Eingriffe in die Unternehmensstruktur die Ausgaben um 65 Millionen Euro senken. "Wir können unser Wachstum nur über eine wettbewerbsfähige Kostenbasis sichern", sagte Tuifly-Sprecher Jan Hillrichs.

Tui
TUI 6,87

Das Sparprogramm mit dem klangvollen Namen "Max Thrust" (etwa: "voller Schub") soll nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" die Voraussetzungen für eine Expansion der zum Mutterkonzern Tui Travel gehörenden Flotte schaffen. Die Anzahl der Maschinen soll Branchenkreisen zufolge mittelfristig um drei Mittelstrecken- und zwei Langstreckenflugzeugen erweitert werden. Bisher besteht die Tuifly-Flotte aus insgesamt 38 Jets, von denen das Unternehmen 14 mitsamt der Besatzung an Air Berlin vermietet hat.

Jetzt will die Fluggesellschaft offenbar die Ausgaben massiv verringern. Dabei stehen womöglich auch Einschnitte auf der Mitarbeiterebene an. Etwa 35 Millionen Euro sollen dem "SZ"-Bericht zufolge bei den Personalkosten eingespart werden. Obwohl Hillrichs diese Zahl nicht bestätigte, betonte er: "Wir befinden uns in konstruktiven Gesprächen mit den Gewerkschaften."

Freiwillige Abstriche beim Gehalt?

Zur Zeit hat die in Hannover ansässige Tuifly rund 2400 Mitarbeiter: Davon arbeiten 1100 als Flugbegleiter. 800 sind beim Bodenpersonal beschäftigt. Im Cockpit sitzen für Tuifly etwa 500 Piloten. Diskutiert werden der "SZ" zufolge Gehaltseinbußen und Vorruhestandsregeln sowie eine Auslagerung der technischen Flugzeugwartung ins Ausland.

Nach Informationen des Fachmagazins für Touristik und Geschäftsreisen "fvw" ist im Rahmen der Umbaupläne bei Tuifly vorgesehen, die Produktivität vor allem über längere Einsatzzeiten von Jets und Piloten sowie eine bessere Netzplanung zu erzielen. Der Chef von Tui Deutschland, Christian Clemens, bestritt jedoch einen Personalabbau. Anfang Januar hatte die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" berichtet, der Betrieb der Tuifly-Flotte koste 830 Millionen Euro pro Jahr.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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