Wirtschaft

Unternehmensumbau für Fukushima-Kosten Tepco entlässt Mitarbeiter

Die Folgekosten der Fukushima-Katastrophe sind überhaupt noch nicht abzusehen.

Die Folgekosten der Fukushima-Katastrophe sind überhaupt noch nicht abzusehen.

(Foto: REUTERS)

Der japanische Tepco-Konzern braucht Geld, um die Kosten der Atomkatastrophe von Fukushima zu schultern. Doch für die angestrebten Milliardenkredite wollen die Investoren mehr als nur guten Willen sehen. Also dreht Tepco an der Kostenschraube.

Der Betreiber des japanischen Katastrophenreaktors in Fukushima will Insiderinformationen zufolge mehr als 1000 Arbeitsplätze streichen. Tepco wolle die Jobs bis Ende nächsten Jahres über Vorruhestandsregelungen abbauen, um sich weitere Kredite von Banken zu sichern, hieß es aus Tepco-Kreisen. Der Energiekonzern wolle sich bei Instituten in diesem Jahr umgerechnet fünf Milliarden Dollar leihen. Tepco setze darauf, dass die Geldgeber der Finanzierung eher zustimmen, wenn der Konzern die Kosten senke.

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Das Unternehmen will sich künftig neu aufstellen, um radikaleren Plänen wie einer Zerschlagung zuvorzukommen. Diskutiert werde die Umwandlung des Konzerns in eine Holding, bei der die Sparten für die Stromproduktion und -Netze von den Firmenteilen getrennt werden, die mit dem havarierten AKW zu tun haben. Tepco könnte sich dabei als Vorreiter für die von der Regierung geplante Liberalisierung des Energiemarkts positionieren. Ein Tepco-Sprecher erklärte, bislang seien keine Entscheidungen getroffen worden.

Tepco steht wegen massiver Probleme bei der Bewältigung der Fukushima-Katastrophe im März 2011 in der Kritik. Die Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe hat angekündigt, sich in der Sache stärker zu engagieren. Dazu will sie einen Maßnahmenkatalog zusammentragen. Gegenwärtig machen Vorschläge die Runde wie eine Zerschlagung des Konzerns, ein Auskopplung der für Fukushima zuständigen Teile oder ein Konkursverfahren.

Nach einer Geldspritze aus Steuermitteln im vergangenen Jahr ist Tepco faktisch verstaatlicht. Durch ein Sparprogramm hat sich das Unternehmen zwar im jüngsten Quartal zurück in die schwarzen Zahlen gekämpft. Die bisherigen Verluste durch die Atom-Ruine betragen jedoch 27 Milliarden Dollar. Immer wieder kommt es in dem havarierten Atomkraftwerk zu Pannen, und es tritt radioaktiv verseuchtes Kühlwasser aus.

In Regierungskreisen hatte es zuletzt geheißen, Tepco erhalte umgerechnet weitere 30 Milliarden Dollar, um die Aufräumarbeiten zu bewältigen und umgesiedelte Anwohner zu entschädigen. Damit würden die staatlichen Mittel auf insgesamt 80 Milliarden Dollar aufgestockt.

Quelle: ntv.de, rts

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