Wirtschaft

Milliarden am Fiskus vorbeigeschleust? Steuerfahnder nehmen McDonald's ins Visier

McDonald's steht im Verdacht, in Frankreich eine Milliardensumme am Fiskus vorbeigeschleust zu haben.

McDonald's steht im Verdacht, in Frankreich eine Milliardensumme am Fiskus vorbeigeschleust zu haben.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Steuerpraxis von US-Großkonzernen in der EU stößt immer wieder auf Kritik. Nach Starbucks, Apple und Google trifft sie nun McDonald's. Die Fast-Food-Kette soll in Frankreich eine Milliardensumme am Fiskus vorbeigeschleust haben.

Die französischen Steuerfahnder nehmen den US-Konzern McDonald's und sein Steuergebahren näher unter die Lupe. Das Finanzministerium verdächtige McDonald's, innerhalb von fünf Jahren mehr als 2,2 Milliarden Euro ins Ausland transferiert und nicht in Frankreich versteuert zu haben, berichtete das Magazin "L'Express". "Der Einnahmeausfall für den Staat dürfte sich auf mehrere hundert Millionen Euro belaufen", schreibt das Magazin unter Berufung auf das Ministerium. Die Beamten hätten den Konzern im Oktober im Rahmen regelmäßiger Prüfungen besucht.

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"L'Expansion" berichtete, dass die Finanzbehörden Untersuchungen eingeleitet und deshalb die Unternehmenszentrale aufgesucht hätten. Demnach gehen die Fahnder dem Verdacht nach, McDonald's habe seit 2009 von den jährlichen Einnahmen zwischen 330 Millionen und 650 Millionen Euro in die Schweiz und nach Luxemburg transferiert.

Es wäre kein Einzelfall

Die Fast-Food-Kette bestätigte Untersuchungen der Steuerbehörde am Landeshauptsitz in der Nähe von Paris. Zugleich wies McDonald's jedes Fehlverhalten zurück und widersprach den Medienberichten.

McDonald's Frankreich betonte, die Gruppe und ihre 314 lokalen Franchise-Partner hätten seit 2009 rund eine Milliarde Euro an Unternehmenssteuern gezahlt. Haushaltsminister Bernard Cazeneuve wollte sich nicht dazu äußern.

Die Tricks von US-Konzernen, in mehreren EU-Ländern legale Steuerschlupflöcher zu nutzen, hatte eine Welle der Empörung ausgelöst. Trotz Umsätzen in Milliardenhöhe zahlen Unternehmen wie Starbucks, Apple und Google dank einer ausgefeilten Buchführung zum Teil nur extrem niedrige Steuern an den Fiskus.

Quelle: ntv.de, bad/rts/AFP

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