Wirtschaft

160 Prozent in zehn Monaten Starinvestor Loeb zielt auf Softbank

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(Foto: REUTERS)

Softbank ist schon im Internethype der Jahrtausendwende eine große Nummer. Danach bleibt es lange ruhig. Doch mit dem milliardenschweren Kauf von Sprint machen die Japaner auf sich aufmerksam. Ein Hedgefonds findet Gefallen.

Große Hoffnungen in den japanischen Internet- und Telekomkonzern Softbank setzt offenbar der US-Großinvestor Daniel Loeb. Sein Hedgefonds Third Point steckte laut einer Sprecherin rund eine Milliarde Dollar in das Unternehmen des Gründers und Vorstandschefs Masayoshi Son. Loebs Kalkül dürfte sein, dass Son noch weitaus mehr Synergien zwischen seinen unterschiedlichen Internet- und Mobilfunkgeschäften heben kann als bisher.

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Es bleibt unklar, wann Loeb seine Investition tätigte. Allerdings gehörte Third Point bis Ende September noch nicht zum Kreis der Großaktionäre, die mehr als ein Prozent der Anteilsscheine hielten. Zuletzt betrug der Softbank-Marktwert 94 Milliarden Dollar. Die Aktie schoss seit Ende August bereits um fast ein Drittel nach oben. Um mehr als zwei Prozent stieg das Papier am Freitag an der Tokioter Börse.

Son und die Softbank

Loeb vertraue auf das "multiple Portfolio" von Softbank, sagte eine Person, die Third Point nahesteht. So hält der umtriebige Son unter anderem mehr als ein Drittel am Internetportal Yahoo Japan. Außerdem kommt der Magnat auf einen Mehrheitsanteil am Unterhaltungsunternehmen GungHo Online Entertainment und ist mit mehr als einem Drittel an Chinas führendem Online-Händler Alibaba beteiligt.

Son trumpft auch auf dem US-Markt groß auf. Im Juli übernahm er für fast 22 Milliarden Dollar den US-Mobilfunkbetreiber Sprint, der mit der US-Tochter der Deutschen Telekom konkurriert. Betrachtet man das immense Wachstumspotenzial, sind die Softbank-Papiere nach Loebs Ansicht immer noch erheblich unterbewertet. Blühende Aussichten verspricht insbesondere das Engagement bei Alibaba.

Loeb auch bei Sony aktiv

Loeb hat Son bereits persönlich getroffen. Er sei vom Führungsstil und der Vision des japanischen Unternehmenschefs beeindruckt gewesen, berichtet ein Insider. Wann genau das Treffen stattfand, ist nicht bekannt. Aber Loeb besuchte Japan Anfang Oktober.

Loebs Hedgefonds investiert kräftig in den japanischen Markt. Der Großanleger vertraut auf die Wirtschaftspolitik von Premierminister Shinzo Abe. Third Point kaufte auch Sony-Papiere. Doch hier scheiterte Loeb mit seiner Forderung, die Unterhaltungssparte der Japaner teilweise vom Gesamtkonzern abzuspalten.

Bis jetzt scheint Loebs Beteiligung an Softbank ein reines Finanzinvestment zu sein. Noch mischt er sich nicht in die Belange des Konzerns ein. Offenbar hat er auch nicht wie bei anderen Finanzgeschäften Briefe verfasst, in denen er Änderungen anmahnt. Wie lange Loeb Softbank die Treue hält, bleibt eine offene Frage. Aber er wettet sicherlich nicht als Einziger auf die Zukunft des Unternehmens. Seit Jahresbeginn stieg der Kurs des Anteilsscheins um mehr als 160 Prozent. Unter institutionellen und Kleinanlegern gilt Softbank als eine äußerst beliebte Aktie.

Quelle: ntv.de, bad/DJ

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