Wirtschaft

Briten schauen in die Röhre Starbucks zahlt keine Steuern

In Großbritannien sorgt das Steuergebaren internationaler Großkonzerne für Diskussionen. Die Unternehmen rechnen sich - ganz legal - steuerlich arm. Jüngstes Beispiel ist der US-Kaffeekonzern Starbucks. Obwohl die britische Tochter profitabel arbeitet, zahlt sie keine Steuern - und das seit 15 Jahren.

Starbucks
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Der US-Kaffeekonzern Starbucks zahlt in Großbritannien für das abgelaufene Geschäftsjahr keine Steuern. Für das Geschäftsjahr zu Ende September 2012 habe der Konzern für seine britische Tochter einen Verlust in Höhe von 30 Mio. Pfund ausgewiesen, wie aus veröffentlichten Dokumenten hervorgeht. Es ist das 15. Mal in Folge, dass das weltweit tätige Unternehmen einen Fehlbetrag für den britischen Markt bilanzierte.

Im Oktober hatte Reuters aufgedeckt, dass Starbucks zwar Verluste auswies, gegenüber Investoren die britische Tochter jedoch als profitabel darstellte. Der Fall warf ein Schlaglicht darauf, wie sich internationale Konzerne - ganz legal - steuerlich arm rechnen und sorgte weltweit für Aufruhr.

Starbucks gab für 2011/2012 ein Umsatzplus für Großbritannien mit seinen mehr als 700 Verkaufsstellen von vier Prozent auf 413 Mio. Pfund bekannt. Unter anderem wegen Lizenzgebühren an die Europa-Zentrale in den Niederlanden rutschte die Tochter am Ende in die roten Zahlen. Ohne die Lizenzgebühren hätte Starbucks in der Vergangenheit mehrmals Abgaben leisten müssen.

Trotz des Verlustes fürs Geschäftsjahr 2011/2012 bekommt der britische Staat allerdings bald Geld von Starbucks. Die andauernde Kritik hat dazu geführt, dass der Konzern einwilligte, für 2013 und 2014 etwa 10 Mio. Pfund an Steuern zu zahlen.

Starbucks ist in Großbritannien kein Einzelfall. Auch der Online-Händler Amazon und der Internetkonzern Google stehen wegen ihrer Steuerpraxis auf der Insel in der Kritik. So setzte Google in Großbritannien von 2006 bis 2011 etwa 18 Mrd. Dollar um, zahlte aber nur 16 Mio. Dollar Steuern. Amazon zahlte in den vergangenen sechs Jahren trotz eines Umsatzes im Königreich von 23 Mrd. Dollar nur rund 9 Mio. Dollar Steuern.

Quelle: ntv.de, bad/rts

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