Wirtschaft

Gerichtsurteil mit Folgen "Kaffeekrieg" kostet Starbucks Milliarden

Starbucks verliert vor Gericht. Ob der Rechtsstreit fortgesetzt wird, ist noch offen.

Starbucks verliert vor Gericht. Ob der Rechtsstreit fortgesetzt wird, ist noch offen.

(Foto: REUTERS)

Knapp 15 Milliarden Dollar Umsatz macht Starbucks im Jahr. Dazu trägt auch der Verkauf von abgepacktem Kaffee der Kette bei. Dafür zuständig ist jahrelang der Kraft-Konzern. Doch Starbucks ist unzufrieden damit und beendet die Partnerschaft - ein teurer Fehler.

Ein seit drei Jahren schwelender Streit um abgepackten Kaffee kommt Starbucks teuer zu stehen. Ein Richter verdonnerte den US-Konzern zur Zahlung von 2,8 Milliarden US-Dollar an den Lebensmittelriesen Mondelez, die frühere Kraft Foods.

In dem Streit ging es um eine Vertriebsvereinbarung aus dem Jahr 1998, nach der Kraft in Lizenz den Starbucks-Kaffee vermarkten und verkaufen sollte. Die Ware wurde in US-Geschäften und später auch im Ausland angeboten. Starbucks kündigte die Zusammenarbeit Ende 2010. Die Kaffeehauskette warf Kraft vor, den Kaffee nicht ausreichend bevorratet und beworben zu haben. Als Ausgleich für die beendete Partnerschaft bot Starbucks dem Konzern eine Zahlung von 750 Millionen Dollar an. Eigentlich sollte die Partnerschaft noch bis 2014 laufen.

Kraft schlug das Angebot aus und hielt die Kompensation für zu niedrig. Starbucks erklärte daraufhin, man werde sich trotzdem 2011 aus der Partnerschaft zurückziehen. Kraft ging vor Gericht und forderte von Starbucks die Summe von 2,9 Milliarden Dollar zuzüglich der Anwaltskosten.

Eine halbe Milliarde Anwaltskosten

Teure Bohnen: abgepackter Starbucks-Kaffee

Teure Bohnen: abgepackter Starbucks-Kaffee

(Foto: REUTERS)

Analysten hatten damit gerechnet, dass Starbucks wohl mehr als eine Milliarde Dollar an Mondelez als Schadenersatz zahlen muss. Das Urteil fiel dann aber doch deutlich höher aus. In der nun gerichtlich verhängten Zahlung sind 527 Millionen Dollar an Anwalts- und Gerichtskosten enthalten.

Starbucks-Finanzchef Troy Alstead erklärte, das Unternehmen teile die Auffassung des Gerichts nicht. Kraft habe das Abkommen nicht wunschgemäßg erfüllt. Die Entwicklung des Geschäfts sei dadurch in Mitleidenschaft gezogen worden. Nicht kommentieren wollte Starbucks, ob der Konzern gegen die Entscheidung Einspruch einlegen wird. Die Entscheidung werde noch geprüft.

Starbucks verfüge über ausreichend Liquidität in Form von Barreserven oder Kreditfaszilitäten zur Zahlung der Strafe, erklärte die Kaffeehauskette. In dem Geschäftsjahr per Ende September wies Starbucks einen Umsatz von 14,9 Milliarden Dollar aus und berichtete in seiner Bilanz Barmittel und Barmitteläquivalente von 2,6 Milliarden Dollar.

Geld soll in Aktienrückkauf fließen

Mondelez zeigte sich mit dem Schlichterspruch zufrieden und kündigte an, mit dem Geld den laufenden Aktienrückkauf aufzustocken. Im letzten Jahr wurde Kraft in zwei eigenständige börsennotierte Gesellschaften aufgespalten.

Das Unternehmen Kraft Foods Group ist seither für die nordamerikanischen Lebensmittelaktivitäten zuständig, Mondelez International umfasst die globalen Aktivitäten für Snacks und Süßwaren und die Aktivitäten für Lebensmittel außerhal

Quelle: ntv.de, DJ/dpa

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