Wirtschaft

Überlebenskampf eines Sanierungsfalls Solarworld verbrennt weiter Geld

Die Existenzkrise von Solarworld überschattet die Halbjahresbilanz. Zwar geht der Verlust im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück, die finanziellen Reserven fallen aber auch deutlich geringer aus. Gleichzeitig bricht der Umsatz um mehr als 40 Prozent ein. Die Anleger sind verunsichert.

Der angeschlagene Modulhersteller Solarworld hat im ersten Halbjahr 2013 nach vorläufigen Zahlen einen deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen müssen. Die Konzernerlöse sanken gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 41 Prozent auf 201 Mio. Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Der Verlust vor Zinsen und Steuern belief sich auf 69 Mio. Euro. Im Vorjahreszeitraum lag das Minus noch bei 144 Mio Euro.

Eigenen Angaben zufolge hat Solarworld damit noch 162 Mio. Euro auf der hohen Kante, 62 Mio. Euro weniger als noch Ende Dezember. Der Rückgang liege vor allem an Zinszahlungen und Investitionen. Die Anleger reagierten verunsichert: Die Solarworld-Aktie verlor 14 Prozent auf 48,5 Cent.

Grund für die anhaltenden Verluste ist ein Einbruch des Geschäfts. Vor allem wegen der Verunsicherung der deutschen Kunden nach den Schlagzeilen um die Schieflage von Solarworld sei der Umsatz gesunken.

Weltweit verkaufte Solarworld nur noch Solarstrommodule und Bausätze sowie Wafer mit einer Leistung von 233 (334) Megawatt. Solarworld hofft bis zum 7. August auf die Zustimmung seiner Anleihegläubiger zur geplanten Bilanzsanierung, die über einen Schuldenschnitt bewerkstelligt werden soll. Die bisherigen Aktionäre wären dann nur noch mit fünf Prozent an Solarworld beteiligt, die Kredit- und Anleihegläubiger hielten den Rest. Ohne die Zustimmung der Eigen- und Fremdkapitalgeber droht dem Unternehmen die Insolvenz.

Das operative Geschäft soll anschließend unter anderem durch Schutzzölle der EU für chinesische Solarmodule wieder in Schwung kommen. China hatte mit Niedrigpreisen die deutsche Konkurrenz in Existenznöte gebracht. Endgültige Zahlen will Solarworld am 14. August vorlegen.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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