Wirtschaft

Konzernumbau kostet Software AG erleidet Gewinneinbruch

Software AG könnte nach den Quartalszahlen unter Druck geraten.

Software AG könnte nach den Quartalszahlen unter Druck geraten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit einem drastischen Ergebniseinbruch beendet die Software AG das abgelaufene Quartal. Dennoch stimme die Richtung, heißt es. Deutschlands zweitgrößter Softwarekonzern richtet seine Geschäfte neu aus. Die Anleger sind mehr als zufrieden.

Deutschlands zweitgrößtem Softwarekonzern macht der Konzernumbau zu schaffen. Hohe Ausgaben für Vertrieb und Marketing drückten auch im dritten Quartal schwer auf das Ergebnis, teilte die Software AG mit. Das TecDax-Unternehmen richtet seine Geschäfte derzeit weg vom traditionellen Datenbank-Business hin zu modernen Produkten wie Analyse und Verwaltung von Geschäftsprozessen neu aus.

Die prinzipielle Richtung stimmt den Angaben zufolge aber: Die Wachstumssparte Business Process Excellence (BPE) wächst stark. Allerdings schrumpfen die so wichtigen Lizenzumsätze wie auch der Gesamtumsatz des TecDax-Konzerns. Lizenzumsätze werden deshalb so stark beachtet, weil sie für die Zukunft stabile Wartungsumsätze garantieren. Sie sanken um 1 Prozent auf 79,9 Millionen Euro. Negative Währungseffekte herausgerechnet steht ein Plus von 5 Prozent in den Büchern. Die Erwartungen verfehlte die Software AG damit, am Markt waren fast sechs Millionen Euro mehr erwartet worden.

Nettoergebnis bricht ein

Alles in allem erlöste das  Darmstädter Unternehmen von Juli bis September 238,5 Millionen Euro, das war ein Minus von 7 Prozent (währungsbereinigt minus 2 Prozent). Hier hatten Analysten fast zehn Millionen Euro mehr erwartet.

Zwar wuchs der zukunftsträchtige BPE-Bereich zweistellig und schraubte sich auf eine neue Höchstmarke, eine positive Überraschung war das aber nicht. Mit einem BPE-Produktumsatz von 114,3 Millionen Euro liegt die Software AG sogar leicht unter den Erwartungen von 115 Millionen Euro. Gleichzeitig schrumpfte das traditionelle Datenbank-Business (ETS) um gut ein Viertel. Beim Gewinn steht deshalb ein dicker Rückgang in den Büchern: Das Nettoergebnis brach um ein Viertel auf 31,1 Millionen Euro ein.

Ausblick bleibt

An ihrer schon im Vorquartal mit einem Fragezeichen versehenen Prognose für 2013 hält die Software AG fest. So soll der BPE-Umsatz im Gesamtjahr währungsbereinigt um 16 bis 22 Prozent steigen. Die Erlöse aus dem klassischen ETS-Geschäft sollen sich dagegen um 4 bis 9 Prozent reduzieren. Wie schon im zweiten Quartal erneuerte das Unternehmen auch aktuell ihre Warnung, dass angesichts des zunehmend schwierigen Marktumfelds wohl eher das jeweils schlechtere Ende der Spannweiten erreicht werden wird.

Branchenprimus SAP hatte schon am Montag Zahlen vorgelegt, die trotz zahlreicher Herausforderungen durchweg gut ausfielen. Auch ihre Jahresprognose hatten die Walldorfer bestätigt. Vor allem aus Erleichterung über die bestätigten Ziele hatten SAP-Aktien deutlich angezogen und das Feld der Dax-Gewinner am Tag der Zahlenvorlage souverän angeführt.

Börsianer zufrieden

Anleger fanden auf den zweiten Blick Gefallen am Zwischenbericht. Die im TecDax gelisteten Aktien stiegen um bis zu 6,6 Prozent auf 27,50 Euro, den höchsten Stand seit knapp sechs Monaten. Im vorbörslichen Handel hatten die Papiere noch schwächer notiert.

Die Quartalszahlen hätten Licht und Schatten, schrieb LBBW-Analyst Mirko Maier in einem Kommentar. Er verwies auf eine "deutlich positivere Margenentwicklung als gedacht". Ein Händler ergänzte: "Man hat mit schlimmeren Zahlen gerechnet, das Kursplus spiegelt Erleichterung wider." Software-Aktien haben seit Jahresanfang fast 20 Prozent an Wert verloren.

Quelle: ntv.de, bad/DJ

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