Fußball

Sky und Sportschau weiter am Ball Fußballliga landet Quantensprung

Es bleibt, wie es ist: Die Deutschen Fußball Liga vergibt die Live-Rechte eher konservativ.

Es bleibt, wie es ist: Die Deutschen Fußball Liga vergibt die Live-Rechte eher konservativ.

(Foto: dapd)

Der Poker um die Fernsehrechte der Fußball-Bundesliga ist entschieden. Wie gehabt werden der Bezahlsender Sky und die Sportschau berichten, die einen live, die anderen aus der Konserve. Der Vertrag läuft bis 2017. Für den Zuschauer ändert sich also nichts, die 36 Profiklubs bekommen mehr Geld - und die Telekom scheitert.

Der Bezahlfernsehsender Sky behält die Live-Rechte an der Fußball-Bundesliga auch ab der Saison 2013/2014 für weitere vier Spielzeiten. Das berichtete die Deutsche Fußball Liga (DFL) auf ihrer Vollversammlung in Frankfurt am Main. Auch die Telekom hatte um die Live-Rechte mitgeboten, so den Preis in die Höhe getrieben, ging aber bei der Versteigerung leer aus. Der Gesamterlös für die vier Spielzeiten bis 2017 beträgt rund 2,5 Milliarden Euro. Das sind 628 Millionen Euro pro Jahr und entspricht einer Steigerung von mehr als 52 Prozent. Hinzu kommen noch 72 Millionen Euro aus der Auslandsvermarktung. Derzeit sind es insgesamt 1,65 Milliarden Euro.

"Die heutige Entscheidung ist ein Quantensprung für die Bundesliga. Das ist ein guter Tag für den deutschen Fußball", sagte Liga-Präsident Reinhard Rauball: "Wir hatten drei Punkte zu betrachten: Die Interessen der Profivereine, die Sehgewohnheiten der Fans und die Wünsche der Medienpartner. Ich denke, dass uns das gelungen ist." Für den Zuschauer wird sich dadurch nicht viel ändern: Sky wird weiter alle Spiele live übertragen, die ARD samstags ab 18.30 Uhr in der Sportschau frei empfangbar eine Zusammenfassung der Bundesligapartien senden. Auch das Aktuelle Sportstudio des ZDF bleibt erhalten.

Christian Seifert, Vorsitzender der Geschäftsführung und Strippenzieher in Sachen Rechtevermarktung bei der Deutschen Fußball Liga, hatte bereits angekündigt, die Klubs könnten erwarten, dass auch diesmal "mehr Geld dabei rumkommt". Im europäischen Vergleich holt die Bundesliga weiter auf. Denn in Frankreich sind die Einnahmen aus den TV-Verträgen bereits rückläufig. Die Ligue 1 kassiert nur noch 570 Millionen Euro jährlich, zwischen 2008 und 2012 waren es noch 668 Millionen Euro gewesen. Platzhirsch bleibt die englische Premier League, die alleine aus den Pay-TV-Rechten 770 Millionen Euro generiert.

Sky-Aktie mit Kurssprung

Die Anleger reagierten überschwänglich: Sky-Deutschland-Papiere zogen schon vor der offiziellen Entscheidung um rund 25 Prozent an. Die Reaktion ist verständlich und kam auch nicht ohne Anlauf zustande. Schon in der vergangenen Woche war die Aktie von unter 1,80 Euro auf über 2,00 Euro gestiegen. Mit dem Anstieg setzt der Wert einen wochenlangen Zickzackkurs fort. Nach dem Jahreshoch im Februar war die für ihre Kurssprünge berüchtigte Aktie in eine hektische Seitwärtsbewegung zwischen rund 1,80 und 2,40 Euro eingeschwenkt.

In dem Auf- und ab spiegelt sich die Unsicherheit wider, ob der Bezahlsender bei den Rechten zum Zug kommt. Nach Einschätzung der Schweizer Bank UBS könnte der Kurs im Idealfall auf über 5 Euro steigen, sollte Sky den Zuschlag für jährlich 300 Millionen bis 350 Millionen Euro erhalten. Sky Deutschland ist zu 49,9 Prozent in Besitz des Medienkonzerns News Corp. und seit Jahren defizitär. Die Fußball-Bundesliga gilt als Top-Verkaufsargument.

Quelle: ntv.de, dpa/sid/DJ

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