Wirtschaft

Noch immer am Stock Sky hofft auf bessere Zeiten

Trotz riesiger Anstrengungen von Konzernchef Sullivan bleibt Sky Deutschland auch in diesem Jahr in den roten Zahlen. Allerdings streicht der Manager auf der Hauptversammlung auch Lob für seinen neuen Kurs ein. Der Bezahlsender hängt dennoch weiter am Tropf von Rupert Murdoch.

Brian Sullivan räumt bei Sky Deutschland kräftig auf.

Brian Sullivan räumt bei Sky Deutschland kräftig auf.

(Foto: dapd)

Sky-Deutschland-Chef Brian Sullivan hat auf der Hauptversammlung des tief in den Miesen steckenden Bezahlsenders die Hoffnung auf bessere Zeiten geschürt. Allerdings blieb er seinen Aktionären trotz zuletzt kräftig gewachsener Abo-Zahlen eine konkrete Prognose für den sehnlichst erwarteten Sprung in die Gewinnzone schuldig. Nur so viel ist klar: Auch in diesem Jahr wird der von Medienzar Rupert Murdoch kontrollierte Konzern wieder Verluste schreiben.

Dennoch konnte der seit gut einem Jahr amtierende Sullivan bei seiner zweiten Hauptversammlung neben scharfer Kritik für seinen neuen Kurs auch Lob einstreichen. Sullivan sieht das Murdochs Dauersorgenkind angesichts kräftiger Investitionen in das Programmangebot und neue Produkte auf einem guten Weg. "Aber es gibt noch viel zu tun", sagte Sullivan, der im Auftrag Murdochs das frühere Premiere endlich auf Erfolg trimmen soll. Im vergangenen Jahr hatte der neue Chef noch den lautstarken Zorn vor allem vieler Kleinaktionäre zu spüren bekommen.

"Zwar hat Sky Deutschland im vergangenen Jahr aufgeräumt, man könnte sogar sagen, entrümpelt", sagte die Rednerin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Alice Wotsch. Noch immer aber sei unklar, wann das tief in den roten Zahlen steckende Unternehmen endlich Gewinne erwirtschaften könne. "Sky geht noch immer am Stock", sagte Daniel Bauer von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK). "Wir hängen am Tropf von Rupert Murdoch." Doch beide bedankten sich bei Sullivan für seinen Kurswechsel.

Hunderte Millionen reingepumpt

Murdoch kontrolliert über seine News Corp. den Münchner Konzern, dem die Bundesliga-Übertragungsrechte gehören. Im vergangenen Jahr hatte der Medienmogul unter anderem mit Hilfe einer Kapitalerhöhung erneut Millionen in den Sender gepumpt. Zusammen mit neuen Darlehen in diesem Jahr summiert sich die jüngste Finanzspritze für Sky auf 448 Millionen Euro, die zu einem guten Teil in den Ausbau des Programms fließen soll. So groß die Summe, so sehr scheint der Kurs Murdochs zu unterstreichen, dass es ihm ernst ist mit dem Projekt, einen Bezahlsender in Deutschland profitabel zu betreiben.

Eine Antwort, wann die Gewinnschwelle erreicht werden könnte, gab Sullivan nicht. Allerdings kündigte er an, in der zweiten Jahreshälfte eine genauere Prognose zu machen. Eigenen Angaben zufolge braucht Sky rund 3 Millionen Abos, um Geld zu verdienen. Derzeit hat der Sender 2,6 Millionen Kunden. Die mit Spannung erwarteten Zahlen für das erste Quartal will Sky am 12. Mai vorlegen.

Quelle: ntv.de, dpa

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