Wirtschaft

Größere Probleme, größeres Minus Salzgitter kassiert erneut Prognose

Tiefrot fällt das Vorsteuerergebnis von Salzgitter wohl in diesem Jahr aus.

Tiefrot fällt das Vorsteuerergebnis von Salzgitter wohl in diesem Jahr aus.

(Foto: picture alliance / dpa)

Auf rund 30 Mio. Euro beläuft sich der Vorsteuerverlust von Salzgitter 2012. Im laufenden Jahr wird sich dieser Wert mehr als verzehnfachen, wie der Stahlkonzern befürchtet. Die Konjunkturflaute ist dabei nicht das einzige Problem des Konzerns, die Anleger reagieren entsprechend.

Salzgitter
Salzgitter 23,20

Der Stahlkonzern Salzgitter hat nach einem verlustreichen ersten Halbjahr zum zweiten Mal binnen weniger Monaten die Ergebnisprognose für 2013 gekappt. Der Vorsteuerverlust dürfte für das Gesamtjahr bei 400 Mio. Euro liegen, teilte der Stahlkonzern mit. Hinzu kommen könnten noch Einmaleffekte aus dem Sparprogramm "Salzgitter AG 2015".

Die alte Prognose eines kleinen Vorsteuergewinns hatte Salzgitter bereits Anfang Mai aufgegeben. Damals hatte der Konzern noch einen Verlust im mittleren zweistelligen Bereich anvisiert. Im ersten Halbjahr lag das Minus der Mitteilung zufolge bei 298,7 Millionen Euro, nach 17,9 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Anleger zeigten sich schockiert: Im späten Frankfurter Handel brachen Salzgitter-Titel um mehr als 7 Prozent ein.

Vielschichtige Probleme

Für die trübe Stimmung macht Salzgitter mehrere Faktoren verantwortlich: So leide die Tochter Peine Träger GmbH unter dem extremen Rückgang der Bautätigkeit der südeuropäischen Länder, für die mittelfristig keine nennenswerte Belebung absehbar sei. Die Tochtergesellschaft erwirtschafte anhaltend hohe Verluste. Trotz der eingeleiteten umfassenden Umstrukturierungsmaßnahmen würden die Ertragsaussichten voraussichtlich auch mittelfristig unbefriedigend bleiben. Das Anlagevermögen der Tochter wird um 185 Mio. Euro abgewertet, was bei Salzgitter im Halbjahresergebnis voll zu Buche schlägt.

Zudem belastet die Entwicklung der Preise für Kupfer und andere Metalle den Hamburger Kupferkonzern Aurubis, an dem Salzgitter zu 25 Prozent beteiligt ist. Wertberichtigungen und sinkende Erträge wirken sich auch bei Salzgitter aus. Probleme gibt es wegen der wirtschaftlichen Entwicklung auch weiterhin im Stahl- und Röhrenbereich. So leidet die Mannesmann Precision-Gruppe immer noch unter der anhaltenden Schwäche des französischen Automobilmarktes.

Die Resultate der Unternehmensbereiche Handel und Dienstleistungen bewegen sich Salzgitter zufolge hingegen im erwarteten Rahmen. Das Technologiesegment setze seine erfreuliche Entwicklung fort. Genauere Angaben zum Verlauf des ersten Halbjahres, zur Jahresprognose und zum Fortgang des Sparprogramms will der Konzern am 14. August machen.

Quelle: ntv.de, dpa/DJ

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