Wirtschaft

Wenig Wachstum ist genug SAP schlägt Oracle

SAP hat nach eigenen Angaben zum Jahresstart Marktanteile gewonnen.

SAP hat nach eigenen Angaben zum Jahresstart Marktanteile gewonnen.

(Foto: REUTERS)

Die so wichtigen Einnahmen aus Lizenzverkäufen und Gebühren für Mietsoftware wachsen weniger stark als erwartet. Auch der Umsatz hinkt hinterher. Aber dennoch ist SAP mit dem abgelaufenen Quartal zufrieden, denn den Hauptkonkurrenten Oracle lässt man immerhin hinter sich.

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Milliardenübernahmen und ein Wachstumsschub in Nord- und Südamerika haben das Geschäft des deutschen Software-Giganten SAP im 1. Quartal gestützt. "Wir haben Marktanteile von unseren wichtigsten Wettbewerbern gewonnen", sagte SAP-Co-Chef Jim Hagemann Snabe. In den USA habe der Dax-Konzern seine Einnahmen aus Lizenzverkäufen und Gebühren für Mietsoftware um mehr als 50 Prozent steigern können. SAPs Erzrivale Oracle hatte im 1. Quartal mit einem Umsatzrückgang zu kämpfen.

Insgesamt legten die Erlöse um sieben Prozent auf 3,6 Mrd. Euro zu - weniger stark als von Markbeobachtern erwartet. Zwar wartete SAP auch im krisengeschüttelten Europa mit einem zweistelligen Umsatzplus auf, in Asien schrumpften die Erlöse hingegen. Snabe machte Veränderungen im Management und den Regierungswechsel in China dafür verantwortlich. Der Kurs der Aktien gab nach.

Dynamik lässt nach

Die für SAP so wichtigen Einnahmen aus Lizenzverkäufen, Gebühren für Mietsoftware und Services stiegen mit einem Plus von elf Prozent auf 2,9 Mrd. Euro weniger stark als noch vor einem Jahr. SAP-Chef Snabe begründete das teilweise damit, dass der Softwarekonzern sein Service-Geschäft eindampfe. Die Einführung von Cloud-Diensten erfordere außerdem weniger Beratung.

Der Softwarekonzern hatte im vergangenen Jahr den Cloud-Anbieter Successfactors und die Handelsplattform Ariba übernommen. Auf das Jahr hochgerechnet steigerte SAP die Einnahmen aus Cloud-Programmen - Software, die im Internet und nicht auf den Rechnern der Kunden gespeichert ist - im 1. Quartal auf 900 Mio. Euro. SAPs Ziel ist es, 2013 1 Mrd. Euro Umsatz mit Mietsoftware zu machen.

Der großen Hoffnungsträger, die neue Datenbanktechnologie Hana, brachte SAP im 1. Quartal 86 Mio. Euro Umsatz ein. Auf das Jahr gesehen will SAP mit Hana 650 Mio. bis 700 Mio. Euro Umsatz machen. Hana hält Daten im Arbeitsspeicher bereit und ermöglicht so besonders schnelle Analysen. Dabei profitiert SAP vom Branchentrend unter dem Schlagwort «Big Data».

Unterm Strich steigerte SAP seinen Gewinn auf 520 Mio. Euro - ein Plus von 17 Prozent. Der Softwarekonzern habe seine Kosten inzwischen im Griff, sagte Vorstandschef Jim Snabe. Nach den Übernahmen im vergangenen Jahr waren die Ausgaben aus dem Ruder gelaufen, der SAP-Vorstand hatte trotz zweistelligen Umsatzwachstums mit einem strengen Spardiktat gegengesteuert.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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