Wirtschaft

Blackberry im Abstiegskampf RIM warnt vor neuen Verlusten

Das rettende Gerät? Blackberry bewegt sich in einer Nische zwischen Arbeitsgerät und Status Symbol.

Das rettende Gerät? Blackberry bewegt sich in einer Nische zwischen Arbeitsgerät und Status Symbol.

(Foto: REUTERS)

Mit einer nachbörslichen Warnung schreckt Research in Motion Analysten an der New Yorker Börse auf: Dem Blackberry-Hersteller steht ein weiteres rotes Quartal ins Haus. RIM-Chef Heins kündigt weitere Einschnitte an. Ein neues Betriebssystem soll das Unternehmen retten.

Fast wie Steve Jobs: Thorsten Heins präsentiert einen Prototypen mit dem neuen Betriebssystem.

Fast wie Steve Jobs: Thorsten Heins präsentiert einen Prototypen mit dem neuen Betriebssystem.

(Foto: REUTERS)

Der Smartphone-Konzern Research In Motion (RIM) löst mit einer nachbörslich ausgegebenen Warnung vor einem weiteren Quartalsverlust Besorgnis aus. Der aus Deutschland stammende RIM-Chef Thorsten Heins sprach in einer Mitteilung an Anleger davon, dass das Unternehmen im ersten Geschäftsquartal einen Verlust einfahren dürfte. "Unsere finanzielle Lage wird auch in den kommenden Quartalen herausfordernd bleiben", erklärte er.

Im nachbörslichen New Yorker Handel stürzte die Aktie am Dienstag fast 13 Prozent ab, nachdem sie in den vergangenen zwölf Monaten bereits rund 80 Prozent ihres Wertes eingebüßt hatte. RIM leidet immer stärker unter dem Siegeszug des von Apple und der -Smartphones.

Bereits zuvor hatte RIM Geld mit den früher so begehrten multifunktionalen Handys verloren. Grund sind rückläufige Verkäufe und der Preisdruck, der auf den Blackberrys lastet. Selbst viele frühere Stammkunden aus der Unternehmenswelt greifen mittlerweile lieber zu einem Smartphone der Konkurrenz.

RIM versucht mit einem Sparprogramm die Auswirkungen einzudämmen. Übers Geschäftsjahr hinweg würden auch Stellen wegfallen, erklärte Heins. Gleichzeitig arbeitet das Unternehmen fieberhaft daran, sein neues Betriebssystem "Blackberry 10" auf den Markt zu bringen.

Blackberry
Blackberry 2,51

Eine Vorabversion wurde jüngst auf der RIM-Entwicklermesse "Blackberry World" in Orlando gezeigt. Von dem neuen Betriebssystem verspricht sich das Unternehmen, verlorenen Boden gutzumachen. "Blackberry 10" soll gegen Ende des Kalenderjahres erscheinen.

Heimliche Hilfe von den Banken

Angesichts der schwierigen Lage hat sich RIM die Hilfe von JP Morgan Chase und der Royal Bank of Canada geholt, wie das Unternehmen nun enthüllte. Die Banker sollen dabei helfen, RIM wieder in die Spur zu bringen - möglicherweise auch durch Kooperationen. Selbst über einen Verkauf war zuletzt immer wieder spekuliert worden. Die Banker seien engagiert worden, um verschiedene Unternehmensstrategien zu bewerten, hieß es in einer RIM-Mitteilung.

Research In Motion ist vor allem bei Großkonzernen und Mobilfunkanbietern mit seinem lange Zeit allgegenwärtigen E-Mail-Dienst ins Hintertreffen geraten. Branchenkenner führen den schleichenden Abstieg vor allem auf den Siegeszug von Apples iPhone zurück.

In den vergangenen zwei Jahren drängten auch die auf Google-Systemen basierenden Android-Smartphones die BlackBerrys immer mehr aus dem Markt. Bislang fehlt es dem Unternehmen an einer geeigneten Strategie, gegen die mittlerweile fest etablierten Konkurrenten zu bestehen und verloren gegangene Marktanteile zurück zu erobern.

Konzernchef hatte im Frühjahr das Ruder bei RIM übernommen. Er hatte Karriere in der früheren Kommunikationssparte von Siemens gemacht, bevor er 2007 zu dem Blackberry-Hersteller wechselte.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen