Wirtschaft

Einigung auf Auffanggesellschaft Praktiker-Mitarbeiter hoffen auf Galgenfrist

Ausverkauf in einem Rostocker Praktiker-Markt.

Ausverkauf in einem Rostocker Praktiker-Markt.

(Foto: imago stock&people)

Eine Transfergesellschaft soll verhindern, dass rund 4000 Praktiker-Beschäftigte bereits am 1. Oktober arbeitslos werden. Insolvenzverwaltung und Verdi sind sich einig. Nun müssen noch die Gläubiger zustimmen.

Bei der insolventen Baumarktkette Praktiker haben sich Betriebsräte und vorläufige Insolvenzverwaltung nach Angaben der Gewerkschaft Verdi auf die Schaffung einer Transfergesellschaft verständigt. Es sei eine Vereinbarung über die Schaffung einer Transfergesellschaft für 4000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte erzielt werden worden, hieß es. Die Vereinbarung gelte für die Beschäftigten in den 130 Filialen des Konzerns unter der Marke "Praktiker", bei denen derzeit der Ausverkauf stattfinde und die geschlossen werden sollen.

"Mit der Einrichtung dieser Transfergesellschaft kann nun verhindert werden, dass tausende Menschen ab 1. Oktober in die Arbeitslosigkeit abgeschoben werden", erklärte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Nun müssten der Vereinbarung aber noch die Gläubiger zustimmen, insbesondere Banken, Lieferanten und Warenkreditversicherer. Durch die Transfergesellschaft könnten sich die Beschäftigten, die wegen der Pleite ihre Arbeit verlieren, für den Arbeitsmarkt qualifizieren.

Bei Schlecker gescheitert

Der Konzern Praktiker mit seinen etwa 15.000 Beschäftigten hatte am 11. Juli Insolvenz angemeldet. Zunächst waren nur die Baumärkte der Marken Praktiker und Extra Bau+Hobby betroffen, kurz danach beantragte der Konzern auch für die Marke Max Bahr ein Insolvenzverfahren. Für die 132-Max-Bahr-Märkte läuft noch die Suche nach einem Käufer. Bis zum 1. Oktober soll hier eine Lösung gefunden werden. Für einzelne der 130 Praktiker-Filialen, die leerverkauft und geschlossen werden sollen, liegen bereits Angebote vor.

Bei der Insolvenz der Drogeriemarktkette Schlecker war die Schaffung einer Transfergesellschaft gescheitert. Als Folge wurden rund 10.000 Beschäftigte direkt entlassen. Die Zerschlagung Schleckers betraf am Ende rund 25.000 Beschäftigte.

Quelle: ntv.de, AFP

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