Wirtschaft

Bank will Investoren beruhigen Notverkäufe bei Société Générale

Angesichts immer neuer Hiobsbotschaften aus dem hoch verschuldeten Griechenland und stark fallender Aktienkurse zieht die französische Großbank Société Générale die Notbremse. Sie will mit einem Stellenabbau und Spartenverkäufen die Ertrags- und Kapitalbasis der Bank absichern. Bis Ende 2013 soll so Kapital in Höhe von vier Mrd. Euro freigesetzt werden.

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(Foto: dpa)

Nach einer Halbierung ihres Börsenwertes im vergangenen Monat und angesichts einer drohenden Rating-Abstufung will die französische Großbank Société Générale die Investoren beruhigen. Bis 2014 will die Bank mit der Veräußerung von Unternehmensteilen und Sparmaßnahmen 4 Mrd. Euro gebundenes Kapital freisetzen.

Darüber hinaus will die Société Générale ihr Risiko vor allem im Investmentbanking reduzieren. Die Bank kündigte den Abbau von fünf Prozent der Stellen im Investmentbanking an und betonte erneut, dass ihr Engagement in den hoch verschuldeten Eurozonen-Staaten kein Problem sei.

Basel-III-Auflagen erfüllt

Konzernchef Frederic Oudea bekräftigte, die Societe Generale werde die verschärften Kapitalregeln für Banken ("Basel III") erfüllen. Auch ohne Kapitalerhöhung werde das Institut bis 2013 auf eine harte Kernkapitalquote von deutlich mehr als 9 Prozent kommen.

Angesichts des Engagements in griechischen Staatsanleihen wird jedoch erwartet, dass die Rating-Agentur Moody's ihre Bonitätsbewertung für die Societe Generale senken wird. Das Institut selbst spricht von einem niedrigen Anteil von Anleihen angeschlagener Euro-Länder wie Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spanien.

Aktuell hält die Bank nach eigenen Angaben 900 Mio. Euro in griechischen Bonds. Die irischen und portugiesischen Anleihen auf den Büchern seinen "nicht signifikant". Zusammen mit den Papieren aus Italien und Spanien hält die Bank aktuell Positionen im Wert von 4,3 Mrd. Euro.

Kursrutsch

Die Aktie der Bank befindet sich seit Wochen auf einer rasanten Talfahrt. Seit Anfang Juli sank der Marktwert der Bank damit um knapp 60 Prozent auf zuletzt nur noch etwas mehr als 13 Mrd. Euro.

Am Markt wird in den kommenden Tagen mit einer Abstufung der französischen Banken durch die Ratingagentur Moody's gerechnet. Die französischen Banken sind insgesamt sehr stark in Griechenland engagiert und zählen daher wegen der anhaltenden Probleme in dem hoch verschuldeten Land in den vergangenen Wochen zu den größten Verlierern an den Aktienmärkten.

Moody's hatte Frankreichs drei größte börsennotierte Banken am 15. Juni mit einem negativen Ausblick versehen ("Negative Watch"). Damit nähere sich das Drei-Monats-Fenster seinem Ende, innerhalb dessen die Agentur üblicherweise ihre Rating-Entscheidungen mitteilt. Damals hatte Moody's angekündigt, die Ratings von BNP Paribas und Credit Agricole könnten um jeweils eine Stufe, das der Societe Generale sogar um zwei Stufen gesenkt werden.

Quelle: ntv.de, nne/DJ/rts

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