Wirtschaft

Erst Microsoft, dann Alcatel-Lucent Nokia kämpft um seine Eigenständigkeit

Lumia-Smartphones hinken der Konkurrenz um iPhone und Galaxy weiter hinterher.

Lumia-Smartphones hinken der Konkurrenz um iPhone und Galaxy weiter hinterher.

(Foto: picture alliance / dpa)

Aus dem einstigen Handy-Riesen Nokia wird in diesem Jahr ein vergleichsweise kleiner Netzwerkspezialist. Das Handy-Geschäft geht in Microsoft auf, und beschert zum Abschied noch einmal ein dickes Minus. Aber auch "New Nokia" bereitet wenig Freude.

Auch mit dem Verkauf des verlustreichen Handygeschäfts an Microsoft kehrt Nokia nicht auf die Erfolgsspur zurück. Im künftigen Kerngeschäft, das hauptsächlich aus der Netzwerksparte NSN besteht, verbuchte der finnische Konzern im vierten Quartal einen Rückschlag. Angesichts des immer härter werdenden Wettbewerbs mit Marktführer Ericsson und der Billigkonkurrenz aus China brach hier der Umsatz um rund ein Fünftel auf 3,48 Milliarden Euro ein.

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Nokia 3,40

Beobachter drängen darauf, dass sich Nokia stärker um Großkunden bemüht und halten auch einen Zusammenschluss mit dem französischen Konkurrenten Alcatel-Lucent für möglich. Derzeit investieren Telekomanbieter vor allem in den Ausbau ihrer ultraschnellen 4G-Netze. Die Aktie rutschte in Helsinki um vier Prozent ab.

Marge hui, Gewinnausweis pfui

Während Nokia mit dem Umsatz enttäuschte, fiel die operative Marge mit 11,2 Prozent im Schlussquartal ausgesprochen stark aus. Im Vorquartal hatten lediglich 8,4 Prozent in der Bilanz gestanden. Doch diese positive Entwicklung half dem Gewinn auch nicht auf die Sprünge. Das operative Ergebnis ging um 39 Prozent auf 408 Millionen Euro zurück. Erst im vergangenen Jahr hatten die Finnen dem Münchner Siemens-Konzern den Anteil an dem NSN-Gemeinschaftsunternehmen abgekauft.

Erstmals wies Nokia seine Handysparte, deren Verkauf an Microsoft im Frühjahr abgeschlossen wird, getrennt aus. Der US-Softwarekonzern hatte die Sparte im September für 5,4 Milliarden Euro erworben. Auch in diesem Bereich lief es nicht rund. Der Umsatz gab um 29 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro nach. Operativ fiel ein Verlust von 198 Millionen Euro an.

Lumias noch kein Renner

Der einstige Handypionier musste erneut der starken Konkurrenz von Apple und Samsung Tribut zollen. Nokia machte nur wenige Angaben dazu, wie zuletzt das Geschäft in dieser einstigen Kernsparte lief. Es hieß nur, dass der Absatz einfacher Handys zurückgegangen sei - aber in geringerem Maße auch der Smartphones.

Das kam für viele Experten überraschend, denn Nokias Lumia-Smartphones mit dem Microsoft-System Windows Phone schienen zuletzt Fuß im Markt zu fassen und verkauften sich von Quartal zu Quartal besser.

Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa

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