Wirtschaft

Reine Investmentbank war gestern Morgan Stanley fällt aus dem Rahmen

Morgan Stanley ist der Lichtblick unter den US-Großbanken im abgelaufenen Quartal.

Morgan Stanley ist der Lichtblick unter den US-Großbanken im abgelaufenen Quartal.

(Foto: REUTERS)

Im Gegensatz zur Konkurrenz beflügelt der Rekordkurs an den Börsen die US-Bank Morgan Stanley. Der weltgrößte Wertpapierhändler fährt nach einem Verlust von 1 Milliarde Dollar im Vorjahreszeitraum im abgelaufenen Quartal wieder einen satten Gewinn ein. Dabei macht sich der Umbau der einstigen Investmentbank positiv bemerkbar.

Morgan Stanley
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Morgan Stanley hat nach einem Milliardenverlust im Vorjahr wieder einen ordentlichen Gewinn erzielt und die Erwartungen des Marktes klar übertroffen. Wie bei der heimischen Konkurrenz schwächelte aber auch das Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren. Dieses konnte Morgan Stanley jedoch mit einem starken anderweitig ausgleichen. Die Anleger reagieren erfreut: Die Aktie legte im vorbörslich um knapp 3 Prozent zu.

Im Zeitraum von Juli bis September verdiente die US-Großbank unterm Strich 906 Millionen US-Dollar. Im Vorjahr hatte Morgan Stanley noch gut 1 Milliarde Dollar Verlust gemacht. Damals schlug die Neubewertung eigener Schulden mit einer Belastung von mehr als 2 Milliarden Dollar ins Kontor. Je Aktie verdiente das Institut auf bereinigter Basis 0,50 Dollar, Analysten hatten mit deutlich weniger gerechnet. Die Einnahmen legten bereinigt um die Effekte aus der Neubewertung der Schulden um 7,4 Prozent auf 8,1 Milliarden Dollar zu.

Ausnahme bestätigt die Regel

Die Ergebnisse zeigen, dass sich der Konzernumbau von Vorstandschef James Gorman auszahlt. Er will weg von einer reinen Investmentbank hin zu einem breiter aufgestellten und den Risiken des Marktes weniger stark ausgesetzten Institut. Der Fortschritt ist in den Zahlen zum dritten Quartal ablesbar. Während die Einnahmen aus dem Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren auf bereinigter Basis um 43 Prozent einbrachen, stiegen die Einnahmen im sogenannten Wealth Management um 8 Prozent.

Mit dem Plus auf der Einnahmenseite setzt sich Morgan Stanley ein Stück weit von der heimischen Konkurrenz ab. Hat die Berichtssaison der US-Großbanken doch gezeigt, dass die Institute angesichts der schwächelnden Geschäfte mit festverzinslichen Wertpapieren und mit Hypotheken ein Einnahmenproblem haben. Wachstum gab es in der zurückliegenden Berichtssaison kaum. Eindrucksvoll hat das Goldman Sachs unter Beweis gestellt. Die Bank konnte ihre Gewinne nur mit Hilfe harter Einschnitte bei den Kosten stabil halten.

In Europa öffnen die Banken ab der kommenden Woche ihre Bücher zum dritten Quartal. So wird am Donnerstag die Schweizer Bank Credit Suisse ihre Zahlen vorlegen. Hierzulande eröffnet die Deutsche Bank am 29. Oktober mit ihrem Quartalsbericht die Saison.

Quelle: ntv.de, DJ/dpa

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