Kreditwürdigkeit sinkt Moody's stuft Spanien ab
10.03.2011, 09:47 UhrNach Griechenland stuft die Ratingagentur Moody's auch die Zahlungsfähigkeit Spaniens schlechter ein. Die Experten senken ihre Bonitätsnote für Staatsanleihen aus dem hochverschuldeten Euro-Land.
Die US-Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit von Spanien um eine Note gesenkt. Sie werde von "Aa1" auf "Aa2" reduziert, teilte Moody's mit. Der Ausblick bleibe negativ. Es droht also eine weitere Herabstufung.
Zuletzt hatte auch die Rating-Agentur Fitch den Ausblick für Spanien auf negativ herabgestuft.
Moody's begründete den Schritt vor allem mit den Problemen im spanischen Sparkassensektor. Die Kosten einer Restrukturierung könnten höher ausfallen als bisher von der Regierung erwartet. Dies könnte das Staatsdefzit erhöhen.
Die Ratingagentur zweifelt zudem an der Fähigkeit der spanischen Regierung, die erforderliche Verbesserung der Staatsfinanzen zu erreichen. Sie verweist auf die große Bedeutung der Haushalte der Regionen. Zudem dürfte das Wirtschaftswachstum moderat bleiben. Spanien bleibe auch verwundbar durch mögliche Verwerfungen an den Märkten. Dies gelte nicht nur für den Gesamtstaat, sondern auch für die Regionen und Banken.
"Aa2" ist aber immer noch die drittbeste Note der Agentur. Spanien wird damit weiter deutlich besser bewertet als andere finanzschwache Länder wie Griechenland oder Irland.
An den Märkten geriet der Euro nach der Entscheidung unter Druck und fiel auf ein Tagestief von 1,3802 US-Dollar. Die Risikoaufschläge für spanische Staatsanleihen legten zu. Die Herabstufung sorgte zudem für eine Flucht in die als sicher geltenden deutschen Staatsanleihen. Diese verzeichneten kräftige Kursgewinne.
Die Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone beraten am Freitag auf einem Sondergipfel über eine dauerhafte Lösung für die Schuldenkrise.
Quelle: ntv.de, rts/dpa