Wirtschaft

Es geht um Milliarden Merkel setzt auf Katar-Gas

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(Foto: picture alliance / dpa)

Der deutsche Anleger kennt den Golfstaat Katar: Bei Hochtief, Siemens auch auch dem Volkswagen-Konzern hält das Emirat über einen Staatsfonds Beteiligungen. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit soll nun verstärkt werden. Abgesehen hat es Deutschland dabei vor allem auf Flüssig-Erdgas.

Deutschland setzt im Zuge der Energiewende auf mehr Gaslieferungen aus dem Golfstaat Katar. "Wir können uns sehr gut vorstellen, auch bei verflüssigtem Erdgas enger mit Katar zusammenzuarbeiten", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf einer Investorenkonferenz des Golfstaates. Deutschland sei an einer Diversifizierung der Lieferquellen interessiert. Erdgas sei ein zukunftsträchtiger Energieträger und nach dem Ausstieg aus der Atomkraft sowie beim Umstieg auf erneuerbare Energie noch längere Zeit attraktiv.

Aber auch bei der Nutzung erneuerbarer Energien gebe es Chancen der Kooperation. "Die deutsche Wirtschaft verfügt über herausragende Kompetenzen", sagte Merkel. Die Wirtschaftsbeziehungen beider Länder könnten ausgebaut und das auf 2 Mrd. Euro gestiegene Handelsvolumen weiter entwickelt werden. Merkel warb um Vertrauen in die Eurozone: "Deutschland wird alles tun, damit sich nicht nur Deutschland gut entwickelt, sondern der gesamte Euro-Raum."

Win-win-Situation

Der Premierminister Katars, Scheich Hamad bin Jassim bin Jabor Al Thani, betonte: "Ausländische Investitionen sind für Katar eine wichtige Säule seiner Wirtschaft." Katars Wirtschaft habe trotz der Finanzkrise zugelegt, sein Land habe in der Golfregion eine Vorreiterrolle übernommen.  Auch deutsche Unternehmen seien fest verankert in seinem Land.

Das kleine Emirat am Persischen Golf verfügt dank seiner Öl- und vor allem Gasvorkommen über enorme Finanzreserven. Der Golfstaat ist weltgrößter Exporteur von Flüssig-Erdgas. Der Wüstenstaat mit fast zwei Millionen Einwohnern gilt als das Land mit dem größten durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen der Welt.

Im Jahr 2022 soll Katar die Fußball-Weltmeisterschaft ausrichten. Von den hohen Einnahmen aus Öl- und Gas-Geschäften investieren die Kataris größere Summen daher nicht nur im Ausland, sondern auch in neue Städte, einen neuen Flughafen und ins Verkehrsnetz des Landes. Zudem soll die Wirtschaft auf eine breitere Basis gestellt werden.

In Infrastrukturprojekte sollen nach Angaben des Premierministers rund 160 Mrd. Dollar investiert werden. Auch deutsche Firmen sind hier engagiert. Katar wiederum ist an mehreren deutschen Top-Konzernen beteiligt - darunter VW, Hochtief und Siemens. Unter anderem in Berlin besitzt das Emirat auch Hotels. Gleichzeitig ist Katar auch an deutschen Rüstungsgütern wie dem "Leopard"-Panzer interessiert.

Quelle: ntv.de, dpa

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