Wirtschaft

Grenzschutz, Erdgas und Solarstrom Merkel denkt an die Wüste

Empfang im dichten Schneetreiben: Merkel begrüßt Bouteflika (rechts, ohne Schirm).

Empfang im dichten Schneetreiben: Merkel begrüßt Bouteflika (rechts, ohne Schirm).

(Foto: AP)

Für die Zukunft der deutschen Energieversorgung spielt Algerien eine gewichtige Rolle. Das Projekt Desertec soll das Land künftig nicht nur mit Erdgas, sondern auch mit klimafreundlichem Sonnenstrom versorgen. Beim Besuch des algerischen Präsidenten schwärmt die Bundeskanzlerin von der deutschen Technik: Knowhow aus Deutschland soll Flüchtlingsströme bereits in der Wüste stoppen.

Pressekonferenz im Bundeskanzleramt: Merkel im Gespräch mit dem starken Mann Algeriens.

Pressekonferenz im Bundeskanzleramt: Merkel im Gespräch mit dem starken Mann Algeriens.

(Foto: dpa)

Deutschland und Algerien wollen das Milliarden-Solarstromprojekt Desertec in Nordafrika vorantreiben. "Ich habe versichert, dass wir ein hohes Interesse daran haben, dass Desertec realisiert wird", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einem Treffen mit dem algerischen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika in Berlin. Auch dieser versicherte, dass sein Land daran interessiert sei, Europa nicht nur mit Gas, sondern auch mit Strom zu versorgen. "Wir wollen eine enge Kooperation bei Desertec", betonte auch Bouteflika.

Europa will mit dem Projekt durch den Aufbau großflächiger Solaranlagen in der nordafrikanischen Wüste künftig bis zu 15 Prozent des eigenen Strombedarfs decken. An der Desertec-Planungsgesellschaft Dii sind mittlerweile fast zwei Dutzend Partner beteiligt. Gründungsmitglieder sind unter anderem die Deutsche Bank, die Münchner Rück, Eon und RWE sowie Siemens.

Technik gegen Flüchtlingsströme

Deutschland und Algerien vereinbarten bei dem Treffen zwischen Merkel und Bouteflika eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit auch in anderen Gebieten und wollen etwa die gemeinsame Wirtschaftskommission aktivieren. Merkel bot Hilfe etwa bei Aufbau eines effektiven Grenzschutzsystems an. Deutsche Firmen hätten entsprechendes Knowhow.

Solche Grenzsicherungssysteme trügen auch dazu bei, die Flüchtlingsströme aus Afrika nach Europa zu unterbinden. EADS hat entsprechende Systeme etwa bereits an Saudi-Arabien geliefert. Deutschland wolle aber die Entwicklung in Afrika generell unterstützen, damit die Gründe für Migration wegfielen, betonte die Kanzlerin.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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