Wirtschaft

Pharmahändler mit 150 Milliarden Dollar Umsatz McKesson greift nach Celesio

Eine Celesio-Mitarbeiterin bestückt eine Kommissionsmaschine. Der US-Konzern McKesson schnappt sich den deutschen Pharmahändler und stärkt sein Europageschäft.

Eine Celesio-Mitarbeiterin bestückt eine Kommissionsmaschine. Der US-Konzern McKesson schnappt sich den deutschen Pharmahändler und stärkt sein Europageschäft.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das milliardenschwere und monatelange Gezerre um den Pharmagroßhändler Celesio geht zu Ende. Der US-Konzern McKesson erhöht kurz vor dem Ende der Angebotsfrist seine Übernahmeofferte. Hedgefonds-Investor Singer gibt grünes Licht.

Der Übernahmepoker um den Pharmagroßhändler Celesio ist beendet. Der US-Konzern McKesson erhöhte kurz vor Abschluss der Angebotsfrist den Preis für die Stuttgarter Firma und erkaufte sich damit die Zustimmung des Großaktionärs und Hedgefonds-Investors Paul Singer. McKesson bietet nun 23,50 Euro je Aktie statt 23 Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Die Celesio-Aktie schloss in einem positiven Marktumfeld bei 24,15 Euro, rund 1,4 Prozent im Minus.

Singer hatte sich nach dem Angebot gut 25 Prozent an den Stuttgartern gesichert und damit die Übernahme gefährdet. Nun teilte sein Hedgefonds Elliott mit, man werde Anleihen, Wandelanleihen und Aktien an McKesson verkaufen.

Milliardenschweres Angebot

McKesson hatte im Oktober angekündigt, den Pharmagroßhändler übernehmen zu wollen. Das ursprüngliche Angebot belief sich auf 6,1 Milliarden Euro. Der Mischkonzern Haniel hatte sich bereiterklärt, seinen Celesio-Anteil von 50,01 Prozent zu verkaufen.

McKesson hatte die Übernahme aber unter die Bedingung gestellt, 75 Prozent der Anteile einzusammeln. Mit dem Zuspruch von Haniel und Elliott dürfte dem US-Konzern das nun gelungen sein. Das Angebot sollte am Donnerstag um Mitternacht auslaufen.

Branchenprimus entsteht

Hedgefonds-Investor Singer ist bekannt dafür, sich bei Unternehmen einzukaufen, die vor einer Übernahme stehen. Er spekuliert dabei entweder auf ein höheres Gebot oder auf eine Abfindung. In Deutschland hat er dies zum Beispiel bei Kabel Deutschland getan, das jüngst vom britischen Vodafone-Konzern übernommen wurde.

McKesson und Celesio werden früheren Angaben zufolge mit 81.500 Mitarbeitern weltweit und einem Jahresumsatz von mehr als 150 Milliarden US-Dollar (111 Milliarden Euro) einen der größten Pharmagroßhändler weltweit bilden. Celesio soll zunächst als eigenständige Tochter weiter geführt werden. Spätestens bis März 2014 soll die Übernahme unter Dach und Fach sein.

In Deutschland lag der Gesamtumsatz der Branche 2012 bei 25,3 Milliarden Euro. Celesio war nach Phoenix und Noweda die Nummer drei.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/rts

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