Wirtschaft

Verluste trotz Sparprogramms Lufthansa fliegt tief

Die Kranichlinie hat ein Sparprogramm aufgesetzt.

Die Kranichlinie hat ein Sparprogramm aufgesetzt.

(Foto: dpa)

Die Lufthansa steckt zum Jahresstart aufgrund hoher Ausgaben für den Konzernumbau weiter tief in den roten Zahlen fest. Operativ verbucht die Fluggesellschaft im ersten Quartal einen Verlust. Deutschlands größte Airline reduziert im traditionell reisearmen Auftaktvierteljahr ihre Flugkapazitäten.

Lufthansa
Lufthansa 6,68

Die Deutsche Lufthansa hat trotz ihres harten Sparkurses im ersten Quartal mehr Geld verbrannt als im Vorjahr. Der operative Verlust blieb zwar mit 359 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Unter dem Strich erhöhte sich das Minus aber wegen außerplanmäßiger Abschreibungen um 16,5 Prozent auf 459 Millionen Euro.

Verluste zum Jahresauftakt sind zwar nicht ungewöhnlich bei Lufthansa, weil im Winter die Nachfrage nach Flugreisen sinkt. Das Ergebnis war aber wesentlich schlechter als von Analysten erwartet.

In den kommenden Quartalen will Lufthansa den Gewinn aber steigern und am Jahresende operativ einen höheren Gewinn als im Vorjahr erwirtschaften, wie der Konzern bekräftigte. Netto wird dennoch weniger Geld in der Kasse bleiben, weil Deutschlands größte Airline 2012 mit dem Verkauf von Beteiligungen hohe Einmalerlöse erzielt hatte. Einen präzisen Ausblick für 2013 blieb der Vorstand weiterhin schuldig.

Langer Winter und Streiks behindern

Deutschlands größte Airline hatte im traditionell reisearmen Auftaktvierteljahr ihre Flugkapazitäten reduziert. Sie beförderte in den verbleibenden Maschinen deshalb mehr Fluggäste und steigerte so die Durchschnittserlöse. Belastend wirkten sich aber viele Flugausfälle wegen des schlechten Winterwetters und diverser Arbeitskämpfe aus.

Der Umsatz verbesserte sich nur marginal um 0,1 Prozent auf 6,628 Milliarden Euro. Analysten hatten mit 6,7 Milliarden Euro gerechnet.
In den kommenden Monaten dürften die weltweit gesunkenen Treibstoffpreise die Sparbemühungen der Airline unterstützen. Lufthansa rechnet aktuell nur noch mit einer Gesamtrechnung für Kerosin von 7,0 Milliarden Euro. Bislang war sie von 7,2 Milliarden Euro ausgegangen. Von Vorteil ist dabei, dass die Airline am Vortag weitere Streiks ihrer Bodenbeschäftigten abgewendet und einen Tarifvertrag für 26 Monate geschlossen hat. Einigt sie sich auch mit den Piloten, dürften Flugausfälle durch Streiks erst einmal der Geschichte angehören.

Lufthansa befindet sich wie viele andere europäische Airlines in einer schwierigen Position. Low-Cost-Carrier und Fluggesellschaften aus den Golfstaaten luchsen den traditionellen Airlines reihenweise Passagiere ab. Die deutschen Unternehmen leiden zudem unter der heimischen Luftverkehrssteuer. Die europäischen Anbieter haben wegen des Emissionshandels Zusatzkosten. Die großen Lufthansa-Wettbewerber Air France-KLM und IAG reagieren ebenfalls mit Stellenstreichungen und Ausgabenstopps.

Quelle: ntv.de, DJ

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