Wirtschaft

Gewinnwarnung aus China Lenovo will Motorola profitabel machen

Düstere Aussichten: Die ehrgeizigen Zukäufe könnten die Erträge bei Lenovo schnell eindampfen.

Düstere Aussichten: Die ehrgeizigen Zukäufe könnten die Erträge bei Lenovo schnell eindampfen.

(Foto: AP)

Die Motorola-Übernahme geht ins Geld: Vorsorglich warnt Lenovo schon jetzt vor Einbrüchen im nächsten Zwischenbericht. Die Strategie sei jedoch "langfristig gut für unsere Aktionäre", erklärt Lenovo-Chef Yang.

Der chinesische Computerhersteller Lenovo rechnet damit, dass der jüngst angekündigte Kauf von Motorola kurzfristig den Gewinn schmälern wird. Für das dritte Geschäftsquartal per Ende Dezember wies Lenovo zwar noch einen Gewinnsprung von 30 Prozent aus - ein solcher Zuwachs dürfte sich im kommenden Quartal allerdings nicht wiederholen. "Diese Akquisition ist langfristig gut für unsere Aktionäre", warb Lenovo-Chef Yang Yuanqing für die strategische Entscheidung. Allerdings könne sich die Transaktion kurzfristig negativ auf den Gewinn auswirken.

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Lenovo war in den vergangenen Wochen auf Einkaufstour: Ende Januar hatte der Computerkonzern die Übernahme des Handygeschäfts aus dem Unternehmensportfolio von Google für 2,9 Milliarden Dollar angekündigt - nur eine Woche nachdem Lenovo den Kauf der x86-Serversparte von IBM für 2,3 Milliarden bekanntgab. Analysten gehen längst fest davon aus, dass die Deals den Gewinn und die Bilanz des Konzerns in den folgenden Jahren belasten dürften. Die Google-Sparte Motorola schrieb im vergangenen Jahr laut Lenovo einen Nettoverlust von 928 Millionen US-Dollar.

Aussicht auf Skaleneffekte

Analysten hatten die Befürchtung geäußert, dass der Erwerb von Motorola Mobility die Profitabilität von Lenovo stark beeinträchtigen könnte, wenn den Chinesen bei ihrer neuen US-Tochter kein rascher Turnaround gelingen sollte.

Yang erklärte nun, wenn Lenovo Motorola in die eigene Handysparte integriere, würden Skaleneffekte die Materialbeschaffungskosten und andere Ausgaben deutlich verringern. Es könne zwar mindestens ein paar Quartale dauern, bis die Kosten reduziert seien, doch "wir können im Laufe der Zeit ein profitables Unternehmen haben", sagte der Lenovo-Chef.

Der chinesische Computerkonzern, der im vergangenen Jahr Hewlett-Packard - gemessen an den Lieferzahlen - als weltgrößter PC-Hersteller überholt hat, steigerte den Nettogewinn von Oktober bis Dezember um 30 Prozent auf 265,3 Millionen Dollar. Dazu trugen starke Verkäufe von PC und mobilen Geräten in China bei. Der Gewinn war deutlich höher als von Analysten erwartet. Sie waren im Schnitt von einem Gewinn in Höhe von 244 Millionen Dollar ausgegangen.

Der Umsatz wuchs um 15 Prozent auf 10,8 Milliarden Dollar. Damit knackte Lenovo erstmals die 10-Milliarden-Marke. Im zweiten Quartal war der Gewinn um 36 Prozent in die Höhe geschossen.

Quelle: ntv.de, lou/dj

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