Wirtschaft

Von Investmentgurus und Erntekapitänen Landtechnik erlebt weltweiten Boom

Landwirtschaftsmesse Agra in Leipzig: Neue Technik, mehr Besucher.

Landwirtschaftsmesse Agra in Leipzig: Neue Technik, mehr Besucher.

(Foto: picture alliance / dpa)

Spätestens seit Bill Gates und Warren Buffett beim Branchenriesen John Deere eingestiegen sind, dürfte jedem klar sein, dass mit Traktoren und Mähdreschern gutes Geld zu verdienen ist. Auch ein deutsches Unternehmen mischt kräftig mit.

Die Geschäfte mit Treckern, Häckslern und Mähdreschern brummen. Experten rechnen für dieses Jahr mit einem weltweiten Umsatz von 96 Milliarden Euro. 2006 waren es gerade 56 Milliarden Euro. "Und die Boomphase ist noch nicht zu Ende", schätzt Christoph Götz, Branchenexperte beim Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). In diesem Jahr sei der Umsatz der Hersteller in Deutschland um sieben Prozent auf etwa 8,2 Milliarden Euro gestiegen, so Götz.

Für 2014 rechnet der Experte mit einem stabilen Geschäft der Branche weltweit auf dem jetzigen hohen Niveau. In Europa würden bis zu 40 Prozent der Landtechnik-Hersteller Wachstum erwarten, weitere 40 Prozent mit einem stabilen Geschäft. "Die Stimmungslage ist gut."

Deere
Deere 380,40

Den Markt teilen sich sechs "Global Player", deren Anteil zusammen bei mehr als 50 Prozent liegt. Unangefochten steht der US-Konzern John Deere an der Spitze, gefolgt von dem europäischen Konzern CNH/Fiat Industrial, dem US-Unternehmen AGCO, dem ostwestfälischen Familienbetrieb Claas, Kubota aus Japan und Same Deutz aus Italien. Eine genaue Rangfolge ist jedoch schwierig zu ermitteln, da Mischkonzerne wie Kubota die Zahlen der einzelnen Sparten nicht ausreichend angeben.

Konstantes Wachstum

Claas präsentierte jüngst einen Rekordumsatz von 3,8 Milliarden Euro. Im Schnitt legten die Einnahmen des ostwestfälischen Familienunternehmens damit seit zehn Jahren um 9,8 Prozent pro Jahr zu.

Aber auch die Konkurrenz wächst. Zum Vergleich: Branchenprimus John Deere mit Großaktionären wie dem Software-Milliardär Bill Gates oder dem Investor Warren Buffet wuchs um sieben Prozent und erzielte mit Landtechnik und Rasenmähern in diesem Jahr allein einen Betriebsgewinn von umgerechnet 3,34 Milliarden Euro.

Landflucht in Schwellenländern

Die meisten Hersteller sehen Wachstumsmärkte vor allem in den Schwellenländern Brasilien, Indien und China sowie in Afrika. Beispiel China: Dort hat sich der Anteil an der weltweiten Produktion von Landtechnik von 7,4 Prozent im Jahr 2006 auf nunmehr 19,3 Prozent ausgeweitet. Nicht zufällig hat Claas in China eine Mehrheitsbeteiligung an einem Landtechnikhersteller übernommen.

In den Schwellenländern nehme die Landflucht zu, die Landwirtschaft müsse mit immer weniger Beschäftigten immer mehr Menschen ernähren. Das erfordere eine umfassendere Mechanisierung, heißt es bei John Deere.

Quelle: ntv.de, bad/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen