Wirtschaft

Auf Linie mit Japans Premier Kuroda soll Notenbank führen

Japans Ministerpräsident Abe will die Notenbank seines Landes auf Regierungslinie bringen. Deshalb setzt er auf seinen Gefolgsmann Kuroda als Chef der Bank of Japan (BoJ). Dieser ist wie der Regierungschef an Anhänger einer laxen Geldpolitik zur Ankurbelung der Wirtschaft.

Haruhiko Kuroda

Haruhiko Kuroda

(Foto: dpa)

Die japanische Regierung hat wie erwartet Haruhiko Kuroda als Chef der Notenbank nominiert. Kuroda ist Anhänger einer Politik des billigen Geldes und liegt damit mit Ministerpräsident Shinzo Abe auf einer Linie.

Beide wollen die Notenpresse noch schneller rotieren lassen, um das asiatische Land aus der Wirtschaftskrise zu führen. Zudem wurden Kikuo Iwata, der sich für ungewöhnliche Schritte zur Lockerung der Geldpolitik starkmacht, und Notenbanker Hiroshi Nakaso als Stellvertreter nominiert.

Die Personalien müssen nun von beiden Kammern des Parlaments abgenickt werden. Da Abe im Oberhaus die nötige Mehrheit fehlt, ist er auf Stimmen der Opposition angewiesen.

Die Nachfolge an der Spitze der Notenbank wird nötig, da der geldpolitisch relativ gemäßigt agierende Zentralbankchef Masaaki Shirakawa am 19. März abtritt. Der Notenbanker, der mit Abe im Clinch liegt, hatte sich gegen den wachsenden Druck der Regierung gestemmt und damit die noch junge Unabhängigkeit der Bank of Japan (BoJ) zu wahren versucht.

Industrie berappelt sich

Die japanische Wirtschaft scheint sich zu erholen. Die Industrieproduktion der drittgrößten Volkswirtschaft der Erde stieg den zweiten Monat in Folge. Die Industrie erhöhte ihren Ausstoß im Januar um ein Prozent, wie aus Daten des Wirtschaftsministeriums in Tokio hervorging. Analysten hatten allerdings mit 1,5 Prozent gerechnet. Im Dezember war der Anstieg allerdings mit 2,4 Prozent deutlich höher ausgefallen. Es war das stärkste Wachstum seit 2011.

Dennoch könnten die Daten darauf hinweisen, dass sich das vom Export abhängige Japan dank der sich stabilisierenden Weltwirtschaft und eines schwächeren Yen langsam aus einer milden Rezession löst.

Auch für Februar und März rechnen die Unternehmen den Angaben des Ministeriums zufolge mit einem Anstieg. Dieser dürfte im Februar bei 5,3 Prozent liegen und sich im März wieder deutlich abschwächen. Dann erwarten die Unternehmen lediglich ein Plus von 0,3 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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