Wirtschaft

Süßer die Kassen nie klingen? Kauflaune nährt Hoffnungen

Deutschlands Verbraucher sind pünktlich zum Weihnachtsgeschäft ausgesprochen gut gelaunt: Der monatlich von den Konsumforschern der GfK ermittelte Index befindet sich weiter im Aufwind. Die Angst vor dem Verlust des Jobs scheint zu schwinden.

Laut GfK wird die Binnennachfrage angesichts der guten Stimmung der Verbraucher "mehr und mehr zu einer verlässlichen Stütze der Konjunktur".

Laut GfK wird die Binnennachfrage angesichts der guten Stimmung der Verbraucher "mehr und mehr zu einer verlässlichen Stütze der Konjunktur".

(Foto: picture alliance / dpa)

Die rückläufige Arbeitslosigkeit und die moderate Inflationsentwicklung versetzt einer Studie zufolge die deutschen Verbraucher in Konsumlaune. Wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) mitteilte, hat sich die Verbraucherstimmung noch einmal deutlich verbessert: Das Konsumklima steigt zum Jahresende auf den höchsten Stand seit Oktober 2007. Das entsprechende Barometer klettert im Dezember um 0,4 auf 5,5 Zähler. Die rund 2000 befragten Verbraucher sehen die deutsche Wirtschaft weiter im Aufschwung und haben deshalb weniger Angst vor einem Jobverlust.

"Gerade im Hinblick auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft sind dies sicherlich gute Nachrichten", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. Der jahrelang arg gebeutelte Einzelhandel erwartet die höchsten Umsatzzuwächse seit fünf Jahren. Mit dem kräftigen Jahresendspurt dürfte der private Konsum 2010 nach GfK-Prognose um 0,5 Prozent anziehen. Das Ergebnis der GfK-Forscher deckt sich mit Angaben des Statischen Bundesamt, nach denen die Sparquote der Deutschen deutlich gesunken ist. Zu Jahresbeginn hatten die Verbraucher danach noch 15,2 Prozent ihres verfügbaren Einkommens gespart, im Frühjahrsquartal 11,0 Prozent. 

Konjunkturoptimismus überwiegt

Die Verbraucher sprühen wegen der robusten wirtschaftlichen Erholung geradezu vor Konjunkturoptimismus: Das entsprechende Barometer legte im November um fast zehn Zähler auf 65,8 Punkte zu. Das feste Vertrauen in den Aufschwung sorgt zudem dafür, dass die Neigung zum Kauf von Möbeln oder anderen teuren Gütern spürbar zugenommen hat. Mit einem Plus von 16,8 Punkten ist auch dieser Indikator kräftig gestiegen und konnte seine Vormonatsverluste mehr als wettmachen. Die Einkommenserwartung legte ebenfalls deutlich zu. "Rückläufige Arbeitslosenzahlen sowie vermehrt auftretende Meldungen, wonach künftig ein Fachkräftemangel droht, verstärken die Hoffnungen der Arbeitnehmer auf höhere Einkommenszuwächse", erläuterte Bürkl. Die Arbeitnehmer gingen davon aus, dass sich für die neuen Tarifverhandlungen 2011 der Spielraum für Einkommenszuwächse vergrößern werde.

Die Deutschen sind auf dem besten Weg, ihren Ruf als Einkaufsmuffel abzuschütteln: Der private Konsum steuerte im Sommerquartal mit 0,3 Prozentpunkten bereits knapp die Hälfte zum Wachstum bei. Der Aufschwung stützt sich somit neben dem boomenden Export und den anziehenden Investitionen auf eine dritte Säule. Aus Sicht der Bundesbank ist die konjunkturelle Erholung damit recht gefestigt.

Quelle: ntv.de, ddi/rts/dpa/AFP

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